Jahresrückblick 2022
Die Diakonie Katastrophenhilfe war im Jahr 2022 mit vielen Projekten zur Soforthilfe und zur Katastrophenvorsorge weltweit im Einsatz. Hier stellen wir Ihnen Schwerpunkte unserer Arbeit aus diesem Jahr vor.
Der seit 2015 anhaltende Konflikt im Jemen hat das Land in eine unermessliche Not gestürzt: Von 30,5 Millionen Einwohnern sind mehr als 20 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen, rund 2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind Mangelernährt. Wir leisteten vor Ort humanitäre Hilfe.
Am 24. Februar 2022 hat Russland einen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet. Die Folge: Knapp 13 Millionen Menschen haben ihre Heimat verlassen. Über sechs Millionen Menschen sind außer Landes geflohen. Mit unseren Partnern sind wir bereits seit 2014 in der Ukraine aktiv. Jetzt leisten wir sowohl im Land, als auch in den angrenzenden Nachbarländern humanitäre Hilfe für die Betroffenen des Kriegs.
Bewaffnete Konflikte um Macht und Ressourcen erschütterten den Südsudan von 2013 bis 2018 und stürzten Millionen Menschen in einer humanitäre Krise. Der Bürgerkrieg wurde durch einen fragilen Frieden abgelöst. Auch heute haben die Menschen nicht genug zu Essen. Wir helfen mit Schulspeisungen und sichern die Ernährung durch Schulgärten und weitere Anbauflächen für die Nahrungsmittelproduktion.
Dürren, Überschwemmungen, Heuschrecken und Stürme: Millionen Menschen in Afrika leiden durch die Auswirkungen des Klimawandels Hunger. Immer mehr Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Es sind mehrfache Katastrophen, die der Bevölkerung insbesondere im Osten und Süden des Kontinents das Leben erschweren. Hinzu kommen dramatische Auswirkungen von regionalen gewalttätigen Konflikten als auch von fernen Konflikten wie dem Ukraine-Krieg.
Der Krieg in Syrien hat seit 2011 unvorstellbares Leid ausgelöst. Es ist eine der größten Flüchtlingskatastrophen unserer Zeit. Wir sind seit vielen Jahren mit unseren Partnerorganisationen vor Ort. Auch 2021 haben wir Projekte umgesetzt und unter anderem Familien mit Bargeldhilfen unterstützt, damit sie ihre Grundbedürfnisse decken konnten.
Mit dieser Aktion rücken Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe jedes Jahr Krisen und Katastrophen in den Vordergrund, die wenig bis gar keine Beachtung in der Öffentlichkeit und den Medien finden. In 2022 rückten wir die schleichende, besorgniserregende Entwicklung - den Vormarsch des Hungers – in Ostafrika in den Mittelpunkt.
Bei einer der schwersten Unwetter-Katastrophen in der Geschichte Deutschlands sind Ende Juli 2021 mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Die Wassermassen mehr als 36,3 Millionen Euro für laufende wie weitere Maßnahmen bereitstellen und sind auch ein Jahr danach noch vor Ort um die Betroffenen zu unterstützen.
Überdurchschnittlich starke Monsunregenfälle im August 2021 haben in großen Teilen Pakistans zu Sturzfluten und Erdrutschen geführt. Die Verteilung von Nahrungsmittel, Bargeldhilfen, Viehfutter, Hygiene-Artikeln und Küchenutensilien war Bestandteil unserer Nothilfe. Zudem versorgten wir 750 Familien mit sauberem Trinkwasser und Bio-Sand-Filtern.
Nach einer Welle der Gewalt im Jahr 2017 waren rund eine Million Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflüchtet und leben im mittlerweile größten Flüchtlingscamp der Welt. Wir sind mit unseren Partnern vor Ort und leisten Nothilfe. Dazu zählt neben dem Bauen von Latrinen auch das Verteilen und Befüllen von Gasflaschen, damit die Familien wieder kochen können. Zudem wurden 350 solarbetriebene Laternen aufgestellt, damit Latrinen und Waschplätze auch in der Dunkelheit aufgesucht werden können. Da Kinder und Jugendliche besonderen Schutz benötigen, haben wir für sie insgesamt vier Zentren gebaut. Rund 400 Kinder und Jugendliche, davon 250 Mädchen, lernen dort und verbringen in diesen ihre Freizeit.
Steigende Preise, ausufernde Bandenkriminalität und ein akuter Treibstoffmangel wirken sich katastrophal auf die Versorgung der Bevölkerung in Haiti aus. 19.000 Menschen stehen im Oktober 2022 laut UN-Angaben vor dem Hungertod. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat ein Programm gegen den Hunger aufgesetzt, das jedoch nur stockend starten kann.
Die Philippinen gehören zu den katastrophengefährdetsten Gebiete der Erde, Stürme und Taifune suchen regelmäßig das Land heim. Bei dem Tropensturm Nalgae im November 2022 kamen mehr als 150 Menschen ums Leben. Dank eines Nothilfefonds können unsere Partner vor Ort im Katastrophenfall schnell reagieren und Hilfe leisten.
Seit Ausbruch des Kriegs im Februar haben wir unsere Hilfe in der Ukraine ausgeweitet und unterstützen Geflüchtete in den Nachbarländern Polen, Republik Moldau, Rumänien, Tschechien und der Slowakei. Pünktlich zum ersten Schnee in Kiew wird das Winterhilfe-Programm umgesetzt. „Die Bedarfe sind riesig“, sagt Mario Göb, Nothilfe-Koordinator der Diakonie Katastrophenhilfe für die Ukraine, der sich gerade ein Bild von der Lage vor Ort gemacht hat. Wir stehen auch weiterhin an der Seite der Betroffenen und leisten Nothilfe.