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Was zu tun ist bei Hochwasser in Deutschland

Hochwasser und Überschwemmungen sind ernst zu nehmende Gefahren, die mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland bedrohen. Wer in der Nähe von großen oder kleinen Flüssen wohnt, sollte sich unbedingt vorbereiten. Wir geben wichtige Tipps zur Katastrophenvorsorge bei Hochwasser.

Warum ist Hochwasser eine Gefahr?

Die zerstörerische Kraft von Hochwasser und Überschwemmungen kennen alle, zumindest aus den Medien. Die Flut im Ahrtal, ausgelöst durch extremen Starkregen, hat sogar Häuser weggerissen. Solche Katastrophen nehmen zu wegen des Klimawandels: Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser nimmt sie auf, und wo das abregnet, kommt es zu Überschwemmungen. Die Versiegelung der Böden durch Häuser und Straßen verstärkt das Problem, ebenso Trockenperioden vor den Regenfällen, weil trockene Böden Wasser nur langsam aufnehmen. Die Häufigkeit von Starkregen-Ereignissen hat sich durch den Klimawandel mindestens verdoppelt und die Regenmenge pro Ereignis ist gleichzeitig größer geworden.

Was können Sie tun?

  • Informieren Sie sich bei der Kommune über das örtliche Hochwasserrisiko für ihr Haus. Wollen Sie ein Haus kaufen oder mieten, informieren Sie sich über das Hochwasserrisiko vor Vertragsschluss.

    Informieren Sie sich generell bei Fachfirmen über vorbeugenden Hochwasserschutz. Überschwemmungen können fast überall auftreten, nur Häufigkeit und Heftigkeit steigen mit der Nähe zu Flüssen.

    Achten Sie beim Hausbau auf ein ausreichendes Eigengewicht des Hauses, um ein Aufschwimmen zu verhindern.

    Sichern Sie Heizöl- und Gastanks gegen ein Aufschwimmen, oder steigen Sie gleich um auf eine Wärmepumpe.

    Bewahren Sie wichtige Dokumente außerhalb des Hochwassergefahrenbereichs auf, das ist in der Regel der erste Stock oder höher. Gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe müssen Sie ebenfalls außerhalb des Gefahrenbereichs bei Hochwasser aufbewahren, allein schon zum Schutz Ihres Hauses und Ihrer Gesundheit.

    Installieren Sie die Elektroverteilung in hochwassergeschützten Bereichen, das geht auch nachträglich. Achten Sie auf eine autarke Stromversorgung für alle wichtigen Verbraucher.

    Schützen Sie Ihr Haus vor eindringendem Kanalisationswasser durch Einbau einer Rückstausicherung.

    Bauen Sie einen Pumpensumpf in den Keller ein, das ist eine Vertiefung im Boden, und halten Sie eine Abwasserpumpe bereit.

    Bei hohem Risiko für Hochwasser und Überschwemmung brauchen Sie ausreichende Hochwasserschutzelemente, zum Beispiel Sandsäcke oder ein Dammbalkensystem.

    Versichern Sie Gebäude und Hausrat, da trotz Vorsorgemaßnahmen Schäden entstehen können.

  • Verfolgen Sie die Wettermeldungen und Hochwasser-Warnungen, etwa hier.

    Bereiten Sie Ihr Notfallgepäck vor, falls noch nicht geschehen (Rucksack mit wichtigen Dokumenten und Medikamenten, Wechselkleidung, Taschenlampe, Trinkwasser).

    Schalten Sie zuhause frühzeitig den Strom ab für Räume und Gebäudeteile, in die Wasser eindringen kann.

    Verlassen Sie gefährdete Bereiche wie Flussufer, Kanäle oder Niederungen und suchen Sie einen sicheren Ort auf. Meist ist das Ihr Zuhause im 1. Stock oder höher. Liegt Ihr Zuhause in einem akuten Risiko-Gebiet, gehen Sie zu Verwandten, Freunden oder in kommunale Schutzräume.

    Versuchen Sie anderen zu helfen. Bringen Sie Kinder und ältere Menschen in Sicherheit.
     

  • Meiden Sie hochwassergefährdete Räume, Uferbereiche und überflutete Straßen. Gehen Sie vor allem nicht in den Keller, er ist bei eindringendem Wasser häufig eine Todesfalle.

    Beachten Sie Absperrungen. Vermeiden Sie es, durch Wasser zu laufen. Auch niedriges Wasser kann eine starke Strömung haben und der Untergrund kann rutschig sein. Wenn sie in flachem Wasser hinfallen, versuchen sie nicht aufzustehen, sondern rollen sie sich auf trockenes Gebiet.

    Bereiten Sie sich auf eine Evakuierung vor. Halten Sie dafür Ihr Notfallgepäck bereit (Rucksack mit wichtigen Dokumenten und Medikamenten, Wechselkleidung, Taschenlampe, Trinkwasser).

    Rufen Sie bei einem Notfall die Feuerwehr unter 112.

  • Verständigen Sie bei Freisetzung von Heizöl und anderen umweltgefährdenden Stoffen umgehend die Feuerwehr.

    Trocknen Sie nasse oder feuchte Räume und Wände möglichst schnell, um Bauschäden, Schimmelpilz- oder Schädlingsbefall zu vermeiden.

    Überprüfen Sie Ihr Haus auf Schäden und dokumentieren Sie sie (Fotos, Notizen).

    Lassen Sie beschädigte Stellen am Haus, den Heizöltank und elektrische Geräte von Fachleuten überprüfen.

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So helfen wir bei Hochwasser in Deutschland

  • Soforthilfe: Im Katastrophenfall ist schnelle, unbürokratische Hilfe wichtig. Wir unterstützen mit finanzieller Soforthilfe oder durch Sachgüter wie Bautrockner und mobile Heizgeräte.
  • Finanzielle Hilfen: Oftmals müssen Betroffene von einem Hochwasser alles neu anschaffen. Deshalb unterstützen wir Menschen in Not mit Haushaltsbeihilfen. Außerdem können sie bei uns eine Wiederaufbau-Finanzierung beantragen.
  • Psychosoziale Arbeit: Katastrophen bedeuten für die Betroffenen extreme Belastungen. Deshalb begleiten wir sie mit psychosozialer Hilfe, auch bei der Suche nach weiterer Unterstützung.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bereitet sich auf kommende Katastrophen in Deutschland vor, um schnell und wirkungsvoll helfen zu können. Doch es kommt auch auf jede und jeden Einzelnen an.

Markus Koth
Koordinator der Hochwasserhilfe

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Bild von Carsten Obergfell

Carsten Obergfell

Service für Spenderinnen und Spender

+49 30 65211-4722service@diakonie-katastrophenhilfe.de