Um Frauen wirtschaftlich zu unterstützen und Ihnen die Möglichkeit zum Austausch zugeben, bietet unsere Partnerorganisation Nähkurse an. Im Rahmen einer zweimotigen Ausbildung nehmen sowohl Frauen aus der lokalen, als auch aus der syrischen Gemeinschaft teil. Im Anschluss können sie mit ihren Fähigkeiten in Textilfabriken oder Schneidereien eine Beschäftigung finden. Doch der Kurs gibt ihnen mehr als eine wirtschaftliche Perspektive.
„Einige der einheimischen Frauen können bereits nähen, aber die meisten der geflüchteten Frauen haben zum ersten Mal eine Nähmaschine gesehen. Sie haben schnell Fortschritte gemacht – die Kleidung, die Sie hier sehen, haben sie selbst genäht. Der Kurs dauert eigentlich fünf Stunden täglich an fünf Tagen pro Woche, aber da ich ihren Eifer gesehen habe, habe ich mich freiwillig bereit erklärt, sechs Stunden täglich zu unterrichten. Doch sie haben härter gearbeitet als ich“, berichtet Aysel Bozancır, Leiterin des Nähkurses.
Eine der Teilnehmerinnen ist Songül. Sie berichtet: „Ich komme aus Kahramanmaraş und habe drei Kinder im Alter von 10, 17 und 20 Jahren. Vor dem Erdbeben habe ich in der Nähwerkstatt einer Freundin gearbeitet. Meinen Mann habe ich beim Erdbeben verloren. Ich selbst habe die Trümmer überlebt. Als ich mit meinen Kindern in der Containerstadt lebte, erzählten sie mir von den Nähkursen und Sitzungen in der Containerstadt. Ich bin hingegangen – und es hat mir wirklich gutgetan. Psychologisch hat mir das sehr geholfen. Ich kannte keine der Frauen hier, aber inzwischen sind wir Freundinnen geworden.
Heute haben wir in der Psychobildung darüber gesprochen, was wir mitnehmen würden, wenn wir migrieren müssten. Ich sagte, ich würde mein Zuhause und meine Kinder mitnehmen. Solange meine Kinder bei mir sind, brauche ich nichts anderes. Jetzt nähe ich hier die Kleidung meiner Kinder – aber ich möchte in Zukunft auch mit dem Nähen Geld verdienen.“
Die psychosozialen Aktivitäten werden durch die Humanitäre Hilfe der Europäischen Union gefördert.