Gatwech Nyang, ein 70-jähriger Bauer aus Wech-Nyang Boma im Bezirk Akobo, führte einst ein zufriedenes Leben mit seiner Frau und seinen Kindern. Er baute Mais, Sorghum, Okra und andere Feldfrüchte auf seinem kleinen Bauernhof an und ergänzte sein Einkommen durch Fischfang. Als der Bürgerkrieg in 2016 auch in seiner Region ausbrach und die Landwirtschaft unmöglich machte, floh er mit seiner Familie nach Äthiopien. „Alles zurückzulassen war herzzerreißend“, sagt er. „Aber unser einziges Anliegen war zu Überleben.“
Die Reise nach Äthiopien war beschwerlich, und das Leben im Flüchtlingslager war nicht einfach. Da er aufgrund seines Alters keine Gelegenheitsarbeit mehr verrichten konnte, waren er und seine Familie vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Nach dem Friedensabkommen in 2018 kehrte er mit seiner Familie in die Heimat zurück. „Von Null anzufangen war schwierig, aber ich war überzeugt, dass es besser war, in meiner Heimat zu kämpfen als in einem fremden Land“, erklärt er. Obwohl das Leben weiterhin hart war, war er dankbar für die Unterstützung von Verwandten, die seine Kinder gelegentlich mit Lebensmitteln versorgten. In den Jahren nach 2018 war er hauptsächlich auf humanitäre Hilfe und Zuwendungen von Verwandten angewiesen. Erst in 2024 verbesserte sich seine Situation erheblich, als Nile Hope ihn in das Hilfsprogramm durch Bargeldhilfen auswählte. Mit der finanziellen Unterstützung traf Gatwech eine strategische Entscheidung: Er kaufte nicht nur Lebensmittel für seine Familie, sondern investierte einen Teil des Geldes in drei Ziegen. Die Tiere sollen sich fortan vermehren, so dass einige verkauft werden und der Familie ein zusätzliches Einkommen bringen können.
Garwech Nyang und seine Familie erhalten Unterstützung von unserer Partnerorganisation Nile Hope, die im Bundesstaat Jonglei Ernährungshilfe für rund 6500 Personen geleistet hat. Neben Gemüsesaatgut gehören Bargeldhilfen in Höhe von etwa 150 Dollar zu den Hilfen, damit sich die Menschen während der erntefreien Zeit mit dem Notwendigsten versorgen können. Das Hilfsprojekt wurde aufgrund der anhaltenden Not vor Ort Frühjahr 2025 um weitere 150.000 Euro aufgestockt und bis Dezember 2025 verlängert.