Ukraine: Energieversorgung vor nahendem Winter gefährdet
Die Angriffe auf die Energieversorgung und zivile Infrastruktur haben auf russischer und ukrainischer Seite zugenommen. In der Ukraine ist die Wärme- und Stromversorgung vielerorts gefährdet oder ausgefallen. „Wohnhäuser und Energieanlagen werden regelmäßig angegriffen. Ganze Ortschaften haben tagelang keinen Strom. Das verunsichert die Menschen zunehmend“, berichtet Mario Göb, Regional-Manager der Diakonie Katastrophenhilfe, aus Dnipro.
Zehntausenden Menschen in der Ukraine droht ein kalter Start in den Winter: „Das Fernwärmesystem, das normalerweise Mitte Oktober landesweit in Betrieb geht und die Wohnungen beheizt, wurde noch nicht gestartet. Die Menschen hoffen, dass das Anfang November passiert“, sagt Mario Göb. Vor allem in Großstädten sind unzählige Plattenbauten von der Fernwärmeversorgung abhängig, die durch russischen Beschuss und Energieeinsparungen immer instabiler wird. „Die Kälte gefährdet die Gesundheit älterer Menschen und belastet alle Menschen psychisch, die im vierten Kriegsjahr versuchen, ihren Alltag trotz der Entbehrungen zu bewältigen.“
Zusammen mit ihren Partnerorganisationen unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe Betroffene des Krieges unter anderem in Notunterkünften oder durch Geldhilfen, damit diese sich das Nötigste kaufen können – seien es Lebensmittel oder Heizmaterialien in den Wintermonaten. Das wird immer kostspieliger: „Die Preise steigen landesweit. Das spüren die Menschen bei alltäglichen Produkten oder der Miete, weil Wohnraum immer knapper wird“, berichtet Göb. In Dnipro seien Durchgangszentren für Vertriebene überlastet, die aus Frontgebieten evakuiert wurden. Die Partnerorganisation EAST SOS berichtet, dass es immer schwieriger werde, die Menschen weiter westlich dauerhaft unterzubringen.
Durch den Wegfall von USAID sind die finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe in der Ukraine geschrumpft. Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich auf den frontnahen Osten der Ukraine. Dadurch geht die Hilfe für Menschen, die seit 2022 im Zentrum oder Westen der Ukraine Schutz suchen, zurück. „Diese Entwicklung wird zu einem gefährlichen Pull-Faktor. Mangels Alternative kehren Menschen wieder in ihre Ortschaften im Osten zurück, um sich dort selbst zu versorgen oder Hilfe zu erhalten. Das gefährdet sie enorm“, warnt Göb. Hilfe für die Menschen müsse ganzheitlich umgesetzt und finanziell abgesichert werden. Sie dürfe sich nicht auf die Evakuierungen begrenzen und Menschen notgedrungen zwingen, in Kriegsgebiete zurückzukehren. „Mit den Spenden für die Ukrainehilfe werden wir mit den Partnern weiter daran arbeiten, die Hilfe auch in anderen Regionen aufrecht zu erhalten“, sagt Göb.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
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BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine-Krise
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Tommy Ramm
Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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