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Katastrophenrisiko durch Klimawandel steigt: Frühe Warnungen und Maßnahmen sind ein Schlüssel

zurück Von Chris Ball

Klimabedingte Extremereignisse sind nicht neu. Neu ist allerdings, dass das Katastrophenrisiko durch den Klimawandel zunimmt. Zusammen mit dem Globalen Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen für Katastrophenvorsorge (GNDR) hat die Diakonie Katastrophenhilfe Initiativen entwickelt, um die Kapazitäten lokaler Partnerorganisationen und der Zivilgesellschaft zu stärken.

Projektbeispiel: Um Felder vor Überschwemmungen zu schützen, wird ein Steinwall im Swat-Fluss in Pakistan errichtet.

Klimabedingte Extremereignisse sind nicht neu. Der humanitäre Sektor reagiert seit mehr als einhundert Jahren auf Katastrophen, die durch Dürren, Überschwemmungen oder Stürme verursacht werden. Neu ist allerdings, dass das Katastrophenrisiko durch den Klimawandel zunimmt. Zudem kommt es zu immer komplexeren und länger andauernden humanitären Krisen weltweit.

In den letzten Jahrzehnten haben extreme Klimaereignisse an Schwere und Häufigkeit zugenommen, jüngste Beispiele sind die Überschwemmungen in Pakistan und die anhaltende Dürre in Ostafrika. Dicht aufeinanderfolgende tropische Stürme im südlichen Afrika verursachten Überschwemmungen in Gebieten, die von Dürre und Ernährungsunsicherheit betroffen waren.

Ansatz zur Verringerung des Katastrophenrisikos entwickelt

Um auf diese Situationen zu reagieren, hat der humanitäre Sektor eine Reihe von Ansätzen zur Verringerung des Katastrophenrisikos entwickelt, denn das derzeitige Modell der humanitären Hilfe ist überfordert, um auf die komplexen Herausforderungen angemessen reagieren zu können. Ein für uns entscheidender Ansatz ist deshalb, Frühwarnsysteme zu entwickeln und ein frühzeitiges lokales Handeln zu unterstützen. „Early Warning – Early action“ kann Auswirkungen von Katastrophen und humanitäres Leid verringern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf vorhersehbaren und prognostizierten klimatischen Extremereignissen, bei denen lokale Akteure eine entscheidende Rolle spielen, um Schäden und Leid durch frühzeitiges Handeln zu mindern oder zu verhindern.  Die Diakonie Katastrophenhilfe hat in Zusammenarbeit mit dem Globalen Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen für Katastrophenvorsorge (GNDR) Initiativen entwickelt, um die Kapazitäten lokaler Partnerorganisationen und der Zivilgesellschaft zu stärken, damit diese vorausschauende humanitäre Maßnahmen durchführen. Dieser Ansatz ist zudem kosteneffizienter als eine Reaktion nach der Katastrophe. 
 

Lernaustausch erleichtern und Akteure zusammenbringen 

Im Jahr 2021 hat sich die Diakonie Katastrophenhilfe mit der Risk Informed Early Action Partnership (REAP) und dem Anticipation Hub zusammengetan, um dieses Ziel verstärkt zu verfolgen: den Lernaustausch erleichtern und die Akteure für eine gemeinsame Interessenvertretung zusammenbringen. Gemeinsam mit unseren assoziierten Netzwerken, darunter ACT Alliance und GNDR, machen wir so auf die Notwendigkeit eines verstärkten Engagements im Bereich der Antizipation von Katastrophen aufmerksam.

Teilnahme an Klimakonferenz COP 27 in Ägypten

Unsere Beteiligung an der diesjährigen Klimakonferenz in Ägypten zusammen mit Vertretern von lokalen Partnerorganisationen ist wichtig, um Erfahrungen austauschen und Schlüsselbotschaften zu vermitteln, unter anderem durch den Call to Action von GNDR. Für diesen Wandel hin zu lokal geführten, vorausschauenden humanitären Maßnahmen braucht es klar vereinbarte finanzielle Mittel, um in Frühwarnsysteme und Kapazitäten zum schnellen Handeln zu investieren, die auf die Menschen und deren Schutz ausgerichtet sind.  

Die Klimakonferenz COP27 ist die geeignete Plattform, um darüber und über die Finanzierung von Schäden und Verlusten zu verhandeln. Wir wollen, dass die Länder, welche die Hauptverantwortung für den Klimawandel tragen und seine negativen Auswirkungen verantwortlich sind, neue finanzielle Verpflichtungen eingehen, die auf dem Verursacherprinzip beruhen. Solche Anstrengungen können nicht aus den herkömmlichen Töpfen der humanitären Hilfe finanziert werden. 

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