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Betroffene berichten über Situation nach Beben

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Wie viele andere ist auch die Familie von Esra und Sinan von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen und haben Hygienekits von unseren Partnern vor Ort erhalten. Tommy Ramm, Pressesprecher der Diakonie Katastrophenhilfe, hat in der betroffenen Region mit beiden über die aktuelle Situation gesprochen. Sie erzählen uns ihre Geschichte.

Esra berichtet uns von ihrer momentanen Situation: „Ich habe zwei Töchter im Alter von vier und sechs Jahren. Wir wohnen mit sechs Personen in dem Zelt zusammen, das wir von Ihnen erhalten haben. Mein Mann, meine Kinder und meine Schwiegereltern. Unser Haus hat zum Glück keine großen Schäden erlitten, aber wir haben Angst, hineinzugehen.

Ein Behördenteam hat sich das Haus angeschaut und gesagt, dass es genutzt werden kann, aber renoviert werden muss. Nach dem zweiten Erdbeben gab es Schäden und die Nachbeben dauern an.

Tagsüber decken wir unsere Bedürfnisse von zu Hause aus, wie Toilette und Dusche, aber wir leben draußen und schlafen im Zelt. Es gibt viele andere Menschen, die nicht über unsere Mittel verfügen. Diejenigen, deren Häuser völlig zerstört wurden, haben keine Dusch- und Toilettenanlagen, es gibt zwar eine mobile Latrine, aber die reicht nicht aus.

Wir haben einen Mangel an Trinkwasser. Wenn wir nicht hingehen und es holen, kommt es nicht, das letzte Mal haben wir es im Zentrum von Hatay geholt. Da wir schon lange nicht mehr dort waren, haben wir fast kein Trinkwasser mehr. Sie verteilen warme Mahlzeiten und wir bekommen von dort Essen.

„Manchmal ist das Essen schon alle, bevor die Schlange endet.“

Anfangs hat es gereicht, aber die Menschen, die nach dem Erdbeben weggegangen sind, kamen zurück und die Bevölkerung ist wieder gewachsen. Die Mahlzeiten reichen also nicht mehr aus. Es gibt eine Schlange, und manchmal ist das Essen schon alle, bevor die Schlange endet. Das Frühstück ist hier ein Problem. Wir sind 7 Personen die anstehen, erhalten aber nur drei Pakete.

Es gibt einen Lebensmittelladen die Straße hinauf, der geöffnet ist, aber es macht keinen Unterschied, ob er geöffnet ist, weil die Leute keine Arbeit haben. Sie haben kein Geld, um etwas kaufen zu können. Unsere finanziellen Mittel reichen nicht aus, um unser Haus zu renovieren, und die Nachbeben gehen weiter. Wir wissen nicht, ob wir noch ein oder zwei Monate warten sollen. Es wird schwierig sein, im Sommer in einem Zelt zu bleiben. Es gibt Schlangen und Mäuse. Rundherum gibt es Felder. Die Leute fragen sich schon, was sie im Sommer machen werden. Alle sind besorgt. Die Leute wollen ihre Nachbarschaft und ihren Besitz nicht verlassen.“

„Ich bin während des Erdbebens fünfmal gefallen. Ich gehe nicht mehr ins Haus.“

Die Schwiegermutter von Esra wirft ein: „Ich werde nicht in das Gebäude ziehen. Jeden Tag gibt es ein Erdbeben, ich kann nicht darauf vertrauen. Es sind jetzt fast 2 Monate vergangen und die Erdbeben finden immer noch statt. Ich bin während des Erdbebens 5 Mal gefallen und mein Rücken ist immer noch schlimm. Ich gehe nicht mehr ins Haus. Ich gehe manchmal rein, aber ich laufe raus, würde ich dann schlafen? Ich will nicht drinnen schlafen.“

Esra erzählt weiter: Kurz nach dem Beben wohnten wir in einem staatlichen Wohnheim in Alanya. Wir sind gleich nach dem Erdbeben abgereist. Es gab keine Heizung, kein Essen, keine Hygiene, also mussten wir es verlassen. Den Kindern ging es auch sehr schlecht, sie konnten vor Angst nicht schlafen. Zuerst sind wir nach Mersin gefahren, Mersin war voll. Dann sind wir direkt nach Antalya gefahren, dann haben sie uns zurück nach Alanya geschickt. Es ist eine 12-stündige Fahrt, wir waren in 16 Stunden in Alanya. Wir blieben dort 15 Tage.“

„Wir haben ein Hygieneset erhalten. Alles wichtige Dinge.“

Sinan ergänzt: „Die Wände des Wohnheims, in dem wir untergebracht waren, waren voller Risse, es war kein sehr stabiles Gebäude, also entschieden wir nach Hause zurückkehren. Wir haben auch ein Hygieneset von Support to Life erhalten, Zahnbürsten und Zahnpasta. Alles wichtige Dinge. In anderen Verteilungen gibt es Desinfektionstücher, Servietten, das haben alle. Aber es gibt über STL mehr notwendige Dinge wie Reinigungsmittel oder Bleichmittel. Deshalb waren die Hygienekits von STL gut für uns.“

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