K-AFG-2025-4042
Hoffnung kann nicht warten: Nothilfe in bar und Winterhilfe in Kunar
Erdbeben
Diakonie Katastrophenhilfe
Asien
Afghanistan
15.09.2025 - 15.01.2026
100.000,00 Euro
Hintergrund
Afghanistan ist nach wie vor eine der schwersten humanitären Krisen weltweit, verursacht durch anhaltende Konflikte, politischen Wandel, wirtschaftlichen Zusammenbruch, wiederkehrende Naturkatastrophen und die massenhafte Rückkehr von Afghanen aus Nachbarländern. Es wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2025 über 23 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – humanitäre Hilfe benötigen werden, da Ernährungsunsicherheit, Einkommensverluste und eingeschränkter Zugang zu Gesundheits- und Bildungsdienstleistungen die Gemeinden unter extremen Druck setzen. Der Osten Afghanistans, insbesondere die Provinz Kunar, ist aufgrund der fragilen Infrastruktur, begrenzter Erwerbsmöglichkeiten und wiederholter Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Erdrutschen mit mehreren Schwachstellen konfrontiert. Am 31. August 2025 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans und traf die Distrikte Chawkay und Nurgal in der Provinz Kunar schwer. Mehr als 12.000 Menschen waren betroffen, mit vielen Opfern, der Zerstörung von Unterkünften und dringendem Winterbedarf. Es zerstörte und beschädigte Hunderte von Häusern schwer und zwang Familien, in Notunterkünfte zu ziehen. Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen sind unverhältnismäßig stark betroffen, da vielen von ihnen vor der kalten Jahreszeit sichere Unterkünfte, Winterkleidung und Heizmöglichkeiten fehlen. Die Bewältigungsmechanismen der Gemeinden sind aufgrund des jüngsten Zustroms von Rückkehrern aus Pakistan bereits überlastet, was den Druck auf die knappen Ressourcen und sozialen Dienste erhöht hat.
Hilfsmaßnahmen
Das Nothilfeprojekt der Diakonie Katastrophenhilfe wird 170 der am stärksten gefährdeten Haushalte mit 1.190 begünstigten Personen durch Mehrzweck-Bargeldunterstützung in Höhe von 258 Euro pro Haushalt und Winterfestmachungsgeld in Höhe von 172 Euro pro Haushalt unterstützen. So können Familien je nach Bedarf Nahrungsmittel, Kleidung, medizinische Versorgung, Transport oder Baumaterialien finanzieren. Priorität haben Haushalte, die von Frauen geführt werden, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und Familien mit kleinen Kindern. Die Mehrzweck-Bargeldhilfen werden transparent verteilt, mit Informationen zu Ansprüchen und Verteilungen sowie einer anonymen Beschwerdemöglichkeit (auch mit weiblichem Personal). Gleichberechtigter Zugang für Frauen, Mädchen und Menschen mit Behinderung wird gewährleistet, bei Bedarf durch Haus-zu-Haus-Verteilung. Empfängerlisten werden mit Partnern abgestimmt, um Doppelauszahlungen zu vermeiden. Preisüberwachung und Aufklärung zu sicherem Brennstoffgebrauch sorgen für Markt- und Umweltschutz. Insgesamt profitieren damit 340 Haushalte (2.380 Personen) in der Projektregion direkt vom Projekt. Zusätzlich erhalten 170 weitere bedürftige Haushalte (mit ebenfalls 1.190 Personen) eine einmalige Winterhilfe in Höhe von 172 Euro, etwa für Brennstoff, Öfen, Decken oder warme Kleidung. Die Auswahl erfolgt nach Bedürftigkeit und wird von der Gemeinde bestätigt. Insgesamt profitieren 340 Haushalte (2.380 Personen) in der Projektregion direkt von der Unterstützung nach dem Erdbeben.