K-TUR-2025-4023
Building Disaster Resilience and Recovery in the Aftermath of the 6 February 2023 Earthquakes
Erdbeben
Hayata Destek Dernegi (STL) - Support to LIfe
Asien
Türkei
01.03.2025 - 31.08.2026
4.500.000 Euro
Hintergrund:
Die Türkei ist stark von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden betroffen. Besonders die Erdbeben im Februar 2023 hatten schlimme Folgen in den Regionen Hatay, Adiyaman und Kahramanmaraş. Über drei Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Viele haben immer noch keinen festen Wohnort und bekommen nur schwer Hilfe wie Wasser oder ärztliche Versorgung. Straßen, Krankenhäuser und Wasserleitungen wurden schwer beschädigt, was den Wiederaufbau noch schwerer macht. Der Wiederaufbau dauert länger als gedacht und für viele der betroffenen Menschen verschlechtert sich die Lage zusehends.
Die lokale Wirtschaft ist stark angespannt. Im Dezember 2024 lag die Inflation bei 44,38 Prozent. Viele Familien können sich das Nötigste nicht mehr leisten. Besonders kleine und mittlere Firmen – etwa in der Landwirtschaft oder im Bau – haben Probleme, manche mussten sogar schließen. Bauern können oft Dünger oder Treibstoff nicht mehr finanzieren, was zu Ernteeinbußen führt. In vielen Bereichen sind Menschen immer mehr auf Hilfe angewiesen.
Gleichzeitig spitzen sich die sozialen Spannungen weiter zu. Nach den Wahlen 2024 wuchs die Ablehnung gegenüber Geflüchteten, Proteste nahmen zu. Viele Geflüchtete, vor allem Syrerinnen und Syrer, stehen vor einer ungewissen Zukunft und nur wenige möchten in ihre Heimat zurückkehren. Auch der Klimawandel verschärft die Probleme: Es kommt häufiger zu Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen. Das betrifft vor allem die Landwirtschaft, aber auch Städte leiden unter Klimaextremen. Durch die komplexe Problemlage muss das Land seinen Katastrophenschutz stärken, den Wohnungsbau verstärken und mehr Unterstützung für kleine und mittlere Firmen schaffen. Nur so kann das Land langfristig sicher und stabil bleiben.
Hilfsmaßnahmen:
Eine zentrale Komponente des Projekts bilden Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge. So werden auf Gemeindeebene Notfall- und Reaktionspläne erarbeitet, damit die Bevölkerung bei künftigen Katastrophen gut vorbereitet ist und rasch reagieren kann. Neben Trainings zur Risikominimierung erhalten Gemeindeinitiativen Förderungen für lokale Vorsorgemaßnahmen. Weitere Aktivitäten dienen der Anpassung an den Klimawandel. Hierzu werden etwa Workshops zu Anpassungsstrategien erarbeitet.
Der Wiederaufbau von Lebensgrundlagen in den von den Erdbeben betroffenen Gebieten stehen besonders im Fokus des Projekts. 400 Personen erhalten berufsbildende Trainings, um künftig Einkommen erzielen zu können. Zudem werden bezahlte Praktika angeboten. Geflüchtete Personen, etwa aus Syrien, die an den Trainings teilnehmen, erhalten zusätzlich Hilfe beim Beantragen einer Arbeitserlaubnis. Die berufsbildenden Kurse werden durch psychosoziale Hilfe ergänzt.
Ein Teil der Begünstigten kann kurzzeitig an Ausgrabungs- und Bauarbeiten in Karkamis, Region Gaziantep, teilnehmen und dadurch ein Einkommen erzielen. Dort wird ein historischer Bahnhof saniert. Von dem Projekt profitieren insgesamt 1200 Personen.