Um die Soforthilfe für die Betroffenen zu koordinieren und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe zu unterstützen, hat die Diakonie Katastrophenhilfe ihren Nothilfe-Koordinator Tommy Bouchiba ins Katastrophengebiet geschickt. Der Berater hat auf der ganzen Welt Erfahrung darin gesammelt, nach einem Erdbeben oder einem Tsunami die lokale Bevölkerung beim Wiederaufbau zu begleiten. Nun baut er Stützpunkte auf und fragt sich bereits, was aus der Katastrophe zu lernen ist.
„Nach wie vor dauern die Aufräumarbeiten an. Der Schutt muss aus den Häusern und von den Straßen. Und die Menschen versuchen zu retten, was zu retten ist. Sie sind dabei nicht allein. Die Bundeswehr baut Behelfs-Brücken. Viele Freiwillige packen mit an.
Wir verschaffen uns gerade einen Überblick über die Schäden und die Struktur vor Ort und errichten Stützpunkte. Die Soforthilfe läuft bereits. Dann steht die Verteilung der Trocknungsgeräte an. Wir hoffen, dass die Lieferung der mehr als 800 bestellten Geräte noch Ende dieser Woche an den Stützpunkten ankommen. Dann werden wir sie an die Betroffenen verteilen.
Bis dahin sind die Betroffenen noch mit der Entkernung der feuchten Räume mehr als genug beschäftigt. Denn es reicht nicht aus, alles auszuräumen. Mit Hammer und Meißel muss alles herausgeschlagen werden, damit man die Chance hat, die Feuchtigkeit ganz aus dem Haus zu bekommen. Erst dann können die Bautrockner sinnvoll zum Einsatz kommen. Wenn ein Haushalt dann fertig mit dem Trocknen ist, wird das Gerät weitergegeben an den Nächsten. In der nächsten Phase stehen dann die Haushaltbeihilfen an, die wir an bedürftige Haushalte auszahlen werden. Dabei handelt es sich um Bargeld.
Ich muss sagen: Die Zerstörungen sind immens. Zur Zeit sind Baufachleute unterwegs vom Technischen Hilfswerk und markieren Häuser: In welches kann man gehen, wo besteht Einsturzgefahr, wo ist die Statik so beeinträchtigt, dass das Haus einstürzen könnte? An einigen Häusern sind drei Kreuze angebracht: Diese Gebäude müssen höchstwahrscheinlich komplett abgerissen werden.
Mit dem Klimawandel werden die Phänomene solcher Naturgewalt immer wahrscheinlicher. Deshalb geht es nun auch darum, aus der Situation für die Zukunft zu lernen: Was können wir in Zukunft besser machen?“