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Schwere Regenfälle in Madagaskar und Mosambik

Zyklon „Freddy“: Katastrophenvorsorge lohnt sich

Auf Madagaskar und in Mosambik haben tagelange Regenfälle Überschwemmung und Zerstörungen zur Folge. „Freddy“ bewegt sich nun als Tropensturm erneut in Richtung Madagaskar. „Unsere Vorsorgemaßnahmen haben gegriffen und wir konnten schnell Nothilfen einleiten“, erklärt Mathew Masinde, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Mosambik.

Mehr als 160.000 Menschen sind in Mosambik von den Folgen des Sturms betroffen. Zentrale Landesteile waren nach tagelangen Regenfällen überschwemmt. Fast 30.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. In den betroffenen Regionen drohen enorme Ernteverluste. „Freddy“ ließ Erinnerungen an Zyklon Idai wach werden, der im März 2019 verheerende Schäden angerichtet hatte. Über 1.000 Menschen kamen ums Leben.

„Wir haben aus den Erfahrungen nach Idai gelernt und frühzeitig Vorsorgemaßnahmen begonnen“, sagt Mathew Masinde. „Geschulte Gemeinde-Komitees warnten die Menschen vor der Ankunft des Sturms und unsere Partner in Madagaskar hatten umgerechnet 5.000 Euro aus einem Nothilfefonds der Diakonie Katastrophenhilfe genutzt, um Menschen in Sicherheit zu bringen und Helfende auszustatten“, so Masinde. Mit Mitteln aus einem laufenden Vorsorgeprojekt hätten Gemeinden in Mosambik Planen, Fahrräder, Werkzeuge und Produkte zur Wasseraufbereitung beschafft und gut reagiert.

Eine Grundlage dafür ist ein gemeinsames Projekt, das die Diakonie Katastrophenhilfe zusammen mit dem Global Network of Civil Society Organisations for Disaster Reduction (GNDR) vor zwei Jahren in Mosambik, Madagaskar und Malawi begonnen hat. Es wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und ist Teil eines 127 Länder umfassenden Ansatzes für mehr Katastrophenvorsorge, der vor allem lokale Gemeinden stärkt. Sie sollen besser und vor allem früher auf Katastrophen reagieren können.

„Solche Stürme und extreme Niederschläge werden aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger auftreten. Deshalb muss dringend mehr in frühzeitige Maßnahmen vor eintretenden Katastrophen investiert werden“, erklärt Chris Ball, Experte und Berater für Katastrophenvorsorge der Diakonie Katastrophenhilfe. „Je früher die Menschen wissen, welche Gefahr droht und was sie zu tun haben, desto schneller können Schäden vermieden und Menschenleben besser geschützt werden“, sagt Ball. Auch die Vereinten Nationen bestätigen, dass sich Katastrophenvorsorge lohnt: Jeder investierte Euro vermeidet 15 Euro, die zur Schadensbewältigung nach einer Katastrophe aufgewendet werden müssen.

Auch auf Madagaskar hinterließ „Freddy“ enorme Schäden. Dort sind laut UN-Angaben 226.000 Menschen betroffen. Der Sturm hat sich – deutlich abgeschwächt - erneut auf den Inselstaat zubewegt. Während dort viele Menschen hungern, kämpft Mosambik mit einem Cholera-Ausbruch. Im Norden des Landes hat ein bewaffneter Konflikt zudem hunderttausende Menschen vertrieben. Sturm „Freddy“ war zwischenzeitlich einer der längsten und stärksten Zyklone, die je über den Indischen Ozean gezogen sind. Da er sich nur langsam bewegt, kommen örtlich enorme Regenmengen zusammen.

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de