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Bemühungen um Waffenruhe dringend verstärken

Sudan: Gräueltaten wie in Al-Faschir dürfen sich nicht wiederholen

Auf Druck verschiedener Länder hatten die Milizen der Rapid Support Forces (RSF) im Sudan am vergangenen Donnerstag eine einseitige Waffenruhe verkündet, die jedoch nach wenigen Stunden gebrochen wurde. „Es braucht dringend einen internationalen Kraftakt für eine Waffenruhe durch alle Kriegsparteien. Nach der grausamen Eroberung der Stadt Al-Faschir durch die RSF und der erneuten Bestätigung einer Hungersnot in mehreren Regionen des Sudans durch die Vereinten Nationen darf dieser Krieg nicht weiter international ignoriert werden. Er muss jetzt gestoppt werden, um die humanitäre Katastrophe in der Region endlich in den Griff zu bekommen“, fordert Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.

Nach der gewaltsamen Einnahme der Stadt Al-Faschir in der Provinz Darfur Ende Oktober ist das Schicksal Tausender Menschen weiter ungewiss. „In Al-Faschir müssen wir leider vom Schlimmsten ausgehen. Zahlreiche Berichte legen nahe, dass viele Menschen vergewaltigt, misshandelt oder getötet wurden“, sagt Katrin Jullien, Büroleiterin der Diakonie Katastrophenhilfe in Kenia, und warnt: „Die Gräueltaten von Al-Faschir können sich wiederholen. Auch in der Provinz Kordofan gibt es Regionen und Orte, die umkämpft sind oder belagert werden.“

Auch zahlreiche Freiwillige der Emergency Response Rooms (ERR) – dem lokalen Partner der Diakonie Katastrophenhilfe - gelten in Al-Faschir weiterhin als vermisst. Die ERR helfen seit Jahren im gesamten Sudan mit mehr als 600 nachbarschaftlich organisierten Gruppen. Die Freiwilligen kochen täglich Mahlzeiten, statten Notunterkünfte aus oder beschaffen medizinische Güter. „Die Lage der Helferinnen und Helfer in Al-Faschir besorgt uns sehr. Sie haben monatelang Außergewöhnliches geleistet, um Menschen in der eingeschlossenen Stadt zu versorgen. Viele sind nun Opfer dieses Kriegs geworden. Das humanitäre Völkerrecht muss respektiert werden, um die Zivilbevölkerung und Helfende zu schützen“, sagt Dagmar Pruin.

Unterdessen sind laut UN-Angaben in den vergangenen Tagen mehr als 70.000 Menschen aus der Provinz Darfur in den Tschad geflohen. Das Nachbarland hat bereits fast eine Million Menschen aus dem Sudan aufgenommen. Die Bedingungen in den Flüchtlingscamps sind prekär, weil das nötige Geld für humanitäre Hilfe fehlt. Aufnahmestellen sind überfüllt und es stehen meist nur provisorische Unterkünfte zur Verfügung. Laut Erhebungen der Diakonie Katastrophenhilfe ist die Gesundheits- und Wasserversorgung für Ankommende nur zu rund einem Drittel gedeckt. Viele haben geschlechtsspezifische Gewalt erlebt, für die es fast keine Behandlungsmöglichkeiten gibt. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist mit Partnern im Osten des Tschad aktiv. 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Sudan-Krise

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

 

Hinweis für Redaktionen:

Sabrina Ensenbach, Regional-Managerin der Diakonie Katastrophenhilfe, ist ab dem 18. November im Osten des Tschads unterwegs und steht für Interviews zur Verfügung. Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de