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Welternährungstag am 16. Oktober

Hunger in Konfliktregionen betrifft vor allem Frauen und Mädchen

In Ostafrika sind laut den Vereinten Nationen fast 60 Millionen Menschen von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Vor allem in Äthiopien, Kenia, Somalia und dem Südsudan lösen wiederkehrende Dürren, Überschwemmungen und bewaffnete Konflikte Hungerkrisen aus. Ein Regionalprogramm der Diakonie Katastrophenhilfe nimmt Frauen und Mädchen in den Fokus, die am stärksten von Hunger betroffen sind.

„Frauen sind das Rückgrat der Ernährungssysteme in Afrika, gleichzeitig aber auch am stärksten gefährdet“, sagt Luise Kluge, Beraterin für Ernährungssicherung der Diakonie Katastrophenhilfe. Laut Berechnungen der Vereinten Nationen produzieren Frauen bis zu 80 Prozent der Lebensmittel in Ländern des Globalen Südens. Doch wenn es zu Katastrophen und Konflikten kommt, sind vor allem sie überdurchschnittlich von Hunger betroffen. Über 60 Prozent der weltweit von akutem Hunger betroffenen Menschen sind Frauen und Mädchen. „Hunger in Konflikten ist weiblich. Das zu überwinden, bedeutet vor allem, Frauen zu stärken und zu schützen“, sagt Kluge.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat ein regionales Hilfsprogramm aufgesetzt, um in acht afrikanischen Ländern bis zu 700.000 Menschen zu unterstützen. Im Zentrum stehen insbesondere Frauen, die ihre Familien unter schwierigsten Bedingungen versorgen. Das Programm wird mit 15 lokalen Partnerorganisationen umgesetzt und kombiniert Soforthilfe mit langfristigen Maßnahmen: Familien erhalten Geldhilfen und Lebensmittelgutscheine, während Schulungen zu klimaresistentem Anbau und nachhaltiger Landwirtschaft die Eigenständigkeit fördern. Gleichzeitig wird der Schutz von Frauen vor Gewalt und Ausbeutung erhöht – etwa durch sichere Zugänge zu Wasserstellen und Märkten.

„Wenn Frauen Zugang zu Ressourcen haben, profitiert die ganze Gemeinschaft“, sagt Edith Atieno, die das Programm der Diakonie Katastrophenhilfe im Südsudan koordiniert, und beschreibt ein Beispiel: Eine Frau, die durch den bewaffneten Konflikt vertrieben wurde, erhielt eine Geldhilfe. Einen Teil nutzte sie für Lebensmittel für ihre Familie, den anderen Teil des Geldes investierte sie in ein Brotgeschäft. Mit dem Verdienst kaufte sie dann zwei Ziegen und einige Hühner und konnte so den Lebensunterhalt ihrer Familie verbessern. „Das Projekt hat die Ernährungssituation von etwa 12.000 Menschen im Südsudan verbessert, die nicht mehr von akutem Hunger betroffen sind. Wenn wir Frauen aktiv durch einkommensschaffende Maßnahmen fördern, stärkt das langfristig ihre Resilienz gegenüber Katastrophen. Unsere Erfahrung zeigt: Wo Frauen stark sind, sinkt der Hunger“, sagt Atieno.

Massive Kürzungen bei der humanitären Hilfe stehen im krassen Kontrast zu den möglichen Fortschritten bei der Hungerbekämpfung, für die eine kontinuierliche Finanzierung unverzichtbar ist. Die jüngsten Einschnitte erhöhen das Risiko von Hungersnöten und humanitären Katastrophen erheblich. Die Kürzungen im Bundeshaushalt um mehr als eine Milliarde Euro könnten dazu führen, dass rund 5,2 Millionen Menschen keine lebensrettende Unterstützung mehr erhalten.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Hungerhilfe Afrika

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ 

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de