Haushalt 2026: Kürzungen auf Kosten der Ärmsten
Am heutigen Mittwoch wird der Bundestag über den Etat für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit im Haushalt 2026 entscheiden. Die erneuten Kürzungen werden der Weltlage nicht gerecht: jede Kürzung von heute erhöht die Kosten von morgen. Dazu sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt.
„Die Welt ist voller Herausforderungen, die uns alle betreffen: Klimakrise, zunehmende Armut, wachsende soziale Ungleichheit und bewaffnete Konflikte. In den vergangenen Jahren wurde deutlich, wie sehr insbesondere die Menschen im Globalen Süden darunter leiden.
Die finanziellen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit erneut zu kürzen und die humanitäre Hilfe auf dem niedrigsten Niveau seit 2016 zu belassen, wird dieser Lage nicht gerecht und ist nicht hinnehmbar. Zahlreiche Hilfsorganisationen sowie kirchliche und gesellschaftliche Akteure warnen seit Monaten: Diese Kürzungen sind nicht nur kurzsichtig, sondern kosten Menschenleben. Die Regierungskoalition riskiert einen fatalen Bumerang-Effekt: Jede Kürzung von heute erhöht die Kosten von morgen – menschlich wie finanziell. Hunger und Krankheiten können drastisch zunehmen – mit Folgen auch für die globale Stabilität. Eine Kürzungspolitik in diesem Bereich ist inhuman sowie volkswirtschaftlich und sicherheitspolitisch kurzsichtig.“
Hintergrund:
Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll um 251 Millionen Euro auf 10,055 Milliarden Euro sinken – ein Rückgang um weitere 2,44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und um fast 20 Prozent seit 2023. In der humanitären Hilfe sieht der Haushaltsentwurf eine Stagnation vor. Es sind aktuell 1,048 Milliarden Euro im Etat des Auswärtigen Amtes vorgesehen. Gegenüber 2024 bliebe es bei einer Kürzung um mehr als 50 Prozent.
Ihr Pressekontakt

Tommy Ramm
Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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