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Jahresbericht 2024: Weltweite Hilfe in Zahlen

Zahlen und Fakten zu unserer Arbeit und unseren Finanzen im Jahr 2024 auf einen Blick. Der aktuelle Jahresbericht steht unten für Sie zum Download bereit.

Erläuterungen der Einnahmen und ihrer Herkunft

Die Jahresrechnung der Diakonie Katastrophenhilfe leitet sich aus den geprüften Abschlüssen des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung e. V. (EWDE) und der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe e. V. (EZE) ab.

Gesamteinnahmen

Die Gesamteinnahmen lagen im Berichtsjahr 2024 bei 68,6 Mio. Euro und sind damit gegenüber dem Vorjahr (95,2 Mio. Euro) stark gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf die sinkenden Spendeneinnahmen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen. Dieser ist medial gegenüber den Vorjahren mehr in den Hintergrund gerückt, so dass das Spendenvolumen um 19,3 Mio. Euro nachgelassen hat. Die meisten Spenden gingen zwar für die Ukraine ein, aber in einem deutlich geringeren Umfang. Die Flutkatastrophen in Deutschland und den europäischen Nachbarländern Spanien, Tschechien, Polen und Rumänien haben zu gestiegenen zweckgebundenen Spendeneinnahmen für Europa geführt. Der bewaffnete Konflikt in Israel und Gaza hat den Bedarf an umfassender humanitärer Hilfe besonders im Gazastreifen erhöht. Die Spendeneinnahmen lagen hier auf einem moderaten Niveau, was unter anderem mit der politischen Dimension des Konflikts und daraus resultierenden zurückhaltenden Spendeneinnahmen erklärt werden kann. 

Die Einnahmen von öffentlichen Drittmittelgebern sind 2024 gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen. Die Zahlungen des Auswärtigen Amtes (AA), des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen Union (EU – The European Commission‘s Civil Protection and Humanitarian Aid Development) sind mit 26,5 Mio. Euro gegenüber 2023 (32,5 Mio. Euro) gesunken. 

Das Finanzergebnis ergibt sich hauptsächlich aus dem Verkauf und der Bewertung von Aktien sowie festverzinsten Anleihen, deren Anlage strengen ethischen Kriterien unterliegt. Insgesamt lag das Finanzergebnis 2024 mit 1,5 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 2 Mio. Euro. Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus den niedrigeren Veräußerungsgewinnen.

Spenden

2024 haben die Spenden in Höhe von rund 30 Mio. Euro im Vergleich zu 2023 (49,3 Mio. Euro) abgenommen. Diese Entwicklung ist für die Diakonie Katastrophenhilfe, insbesondere nach vorangegangenen großen und medial präsenten Ereignissen nicht ungewöhnlich. Die zweckgebundenen Spenden machen in Jahren mit Großereignissen einen hohen Anteil an den gesamten Spendeneinahmen aus. 

Die meisten zweckgebundenen Spenden erhielt die Diakonie Katastrophenhilfe 2024 für die Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine (3,3 Mio. Euro), für die Hochwasser in Deutschland und Europa (2,9 Mio. Euro), sowie für die humanitäre Unterstützung für Israel und Gaza (2,1 Mio. Euro). Hinzu kommen projektbezogene Großspenden in Höhe von 2,8 Mio. Euro. Diese wurden zum größten Teil für Projekte im Sudan und die Hungerkrise in Ostafrika eingesetzt.

Brot für die Welt-Katastrophenfonds

Um bei vergessenen Katastrophen und bei Wiederaufbauprojekten sofort handlungsfähig zu sein, erhält die Diakonie Katastrophenhilfe Spendenmittel von ihrer Schwesterorganisation Brot für die Welt. 2024 wurden 3,9 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, das sind 0,6 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Die Mittel des Brot für die Welt­Katastrophenfonds ermöglichen der Diakonie Katastrophenhilfe, Projekte in Kontexten zu implementieren, die kaum Aufmerksamkeit erhalten und für die ansonsten keine oder nur sehr eingeschränkte finanzielle Mittel bereitstehen.

Öffentliche Mittel 

2024 hat die Diakonie Katastrophenhilfe 26,5 Mio. Euro aus Bundesmitteln und Mitteln der Europäischen Union erhalten. Damit sind rund 6,1 Mio. Euro weniger Zuschüsse gegenüber dem Vorjahr eingegangen (32,5 Mio. Euro). Während die Fördergelder des BMZ (5,4 Mio. Euro) und der EU (3,4 Mio. Euro) 2024 zurückgehen, sind die AA Mittel beachtenswert. Sie sind um 1,2 Mio. Euro auf 17,7 Mio. Euro angestiegen (Vorjahr 16,5 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Bewilligung zweier großer mehrjähriger Projekte in der Ukraine.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat Forderungen gegen Mittelgeber (z. B. Auswärtiges Amt, Europäische Union) aus zugesagten Mitteln, die noch nicht abgerufen wurden, in Höhe von 25,8 Mio. Euro. Die Forderungen verteilen sich nach Mittelgebern wie folgt:

Projektmittel nach Mittelgeber 31.12.2024: gesamt 25.829.189,45 Euro 

Bundesmittel: 17.025.981,88
Kirchenmittel: 192.229,10
sonstige Mittelgeber: 8.610.978,47
 

Schwerpunkte der Zuwendungen 2024 des AA, des BMZ und der EU an die Diakonie Katastrophenhilfe im Überblick:
  • 9,5 Mio. Euro für Ukraine (AA)
  • 3,3 Mio. Euro für Jemen (AA)
  • 1,9 Mio. Euro für Niger (AA)
  • 2,0 Mio. Euro für Syrien und die Türkei (EU)
  • 1,4 Mio. Euro für Venezuela und Kolumbien (EU)
  • 1,0 Mio. Euro für Venezuela und Kolumbien (BMZ)
  • 0,8 Mio. Euro für Demokratische Republik Kongo (BMZ)
  • 0,7 Mio. Euro für Libanon (BMZ)

Die Bündnispartner von Bündnis Entwicklung Hilft e. V. (Projektkooperationen) stellten der Diakonie Katastrophenhilfe 1,2 Mio. Euro zur Verfügung (Vorjahr 3,0 Mio. Euro). Die Mittel wurden überwiegend für das Erdbeben in der Türkei und Syrien (2023) und die Migrationskrise in Kolumbien eingesetzt. Vom Kooperationspartner Diakonie Katastrophenhilfe Österreich wurden mit über 0,9 Mio. Euro mehr Mittel als 2023 (0,7 Mio. Euro) überwiesen. Der größte Anteil in Höhe von 437.000 Euro kam zwei Projekten in der Ukraine zugute, gefolgt von der Türkei / Syrien, Gaza und Pakistan.

Die fast doppelt so hohen Spendeneinnahmen verschiedener Landeskirchen in Höhe von 487.00 Euro (Vorjahr 256.600 Euro) für Projekte im Sudan sowie Syrien sind besonders erfreulich gewesen. Vom weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT  Alliance (Action by Churches Together) erhielt die Diakonie Katastrophenhilfe Mittel in Höhe von 191.000 Euro für Projekte in Gaza und Somalia. Dank kleinerer Zuwendungen konnten auch bestehende Projekte finanziell aufgestockt werden, um zusätzliche notwendige humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Sonstige Erträge

2024 sind die sonstigen Erträge von 1,5 Mio. Euro auf 0,5 Mio. Euro gesunken und sind somit wieder auf dem Niveau von 2022. Im vergangenen Jahr prägte ein einmaliger Ertrag aus Ansprüchen, der sich aus der Kündigung der Beteiligung an der Zusatzversorgungskasse ergab, die sonstigen Erträge.

Erläuterungen der Ausgaben und ihrer Verwendung

Gesamtaufwendungen

Die Gesamtausgaben der Diakonie Katastrophenhilfe lagen im Berichtsjahr bei rund 88,6 Mio. Euro und waren somit rückläufig gegenüber 2023 (105,5 Mio. Euro). Den wesentlichen Anteil an den Gesamtkosten trägt die Programmarbeit mit 90 % bei, gefolgt von insgesamt 10 % für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit 
und Verwaltung. Die Projektausgaben waren mit 74,7 Mio. Euro um 17,9 Mio. Euro deutlich niedriger als im Vorjahr (92,6 Mio. Euro). Grund dafür ist insbesondere der Rückgang der Auszahlungen bei mit öffentlichen Mitteln geförderten Projekten. Zudem sind die Spenden gegenüber 2023 zurückgegangen, was auch einen Einfluss auf die Höhe der Projektmittelzahlungen hatte.

Programmarbeit

Die Programmarbeit umfasst nicht nur direkte Projektkosten, sondern auch die Aufwendungen für Personal und Sachmittel, die für die fachgerechte Betreuung und Bewertung der Projekte erforderlich sind. Im letzten Jahr sank der Anteil des Projektaufwands von 92,6 Mio. auf 74,7 Mio. Euro, während der Personalaufwand von 3,2 Mio. Euro auf 3,7 Mio. Euro anstieg. Insgesamt sanken die Gesamtausgaben der Programmarbeit von 97,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 79,7 Mio. Euro.
Die größten Empfänger der rund 74,7 Mio. Euro betragenden Projektausgaben waren 2024 die von dem Erdbeben betroffenen Länder Syrien und die Türkei (9,9 Mio. Euro), Deutschland und die europäischen Nachbarländer Tschechien, Polen und Rumänien (8,05 Mio. Euro), die Ukraine (5,8 Mio. Euro), von Nahost Konflikt betroffenes Gaza (3,3 Mio. Euro), sowie die Dem. Republik Kongo (3,2 Mio. Euro). 

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Diese Ausgaben tragen dazu bei, öffentliche Aufmerksamkeit für die Anliegen der humanitären Hilfe zu schaffen. Die Diakonie Katastrophenhilfe wirbt unter anderem durch Post-Mailings, E-Mail- und Online-Marketing, die eigene Website und Social-Media-Kanäle, Telefon-Marketing mit einem externen Dienstleister, Anzeigen, Plakate und über Aufrufe im kirchlichen Bereich um Spenden. Die Ausgaben für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sind 2024 gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. Euro gesunken und lagen bei rund 4,6 Mio. Euro. 

Verwaltung

Die Verwaltungskosten sind im Vergleich zum Vorjahr von 3,3 Mio. Euro auf 4,3 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg resultiert insbesondere aus den für die Diakonie Katastrophenhilfe insgesamt höheren Personalkosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Jahr 2024. Im Zuge des Stellenaufbaus bei der Diakonie Katastrophenhilfe, der auf die wachsenden Anforderungen in der Projektarbeit durch Drittmittelgeber reagiert, ergibt sich auch eine höhere Gewichtung einzelner Stellenanteile. Die Anforderungen an die Projektarbeit sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Mit einem umfassenden Organisationsentwicklungsprozess trägt die Diakonie Katastrophenhilfe diesen Entwicklungen Rechnung und stärkt ihre Strukturen in Deutschland. Außerdem sorgt ein höherer Anteil an Stellen dafür, dass die steigenden Anforderungen im Personalbereich sowie die fortschreitende Professionalisierung der humanitären Hilfe erfüllt werden.

Die prozentualen Anteile der Ausgaben für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung an den Gesamtausgaben haben sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 7,9 Prozent auf 10 Prozent erhöht. Gemessen an den gesunkenen Gesamteinnahmen, ist dies immer noch wenig und wird laut den DZI-Kriterien für Werbe- und Verwaltungsausgaben als „angemessen“ eingestuft. Diese Einstufung dient als Indikator für die wirtschaftliche und sparsame Mittelverwendung.

Bestätigungsvermerk

Die Bestätigungsvermerke des Abschlussprüfers, die Jahresabschlüsse für die Rechtsträger EWDE und EZE sowie die Bescheinigung zur Prüfung der Jahresrechnung werden nach Abschluss der Prüfung auf unserer Website veröffentlicht.

Material zum Mitnehmen

Der aktuelle Jahresbericht für das Jahr 2024 der Diakonie Katastrophenhilfe gibt Einblick in unsere Arbeit und die Entwicklung unserer Projekte. Außerdem enthält er eine detaillierte Auflistung der Einnahmen und Ausgaben.

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Ihr Ansprechpartner für weitere Fragen

Bild von Carsten Obergfell

Carsten Obergfell

Service für Spenderinnen und Spender

+49 30 65211-4722service@diakonie-katastrophenhilfe.de