K-AFG-2025-4024
Stärkung der Resilienz gefährdeter Gemeinschaften in Afghanistan: Ein integrierter Ansatz für Ernährungssicherheit, Lebensgrundlagen, DRR und WASH
Flucht und Vertreibung
Diakonie Katastrophenhilfe
Asien
Afghanistan
01.04.2025 -30.11.2026
750.000 Euro
Hintergrund
Afghanistan befindet sich in einer langwierigen humanitären Krise, in der 23,7 Millionen Menschen aufgrund von Konflikten, Ernährungsunsicherheit und Vertreibung in Not sind. Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung gehören zu den drängendsten Problemen. Über 11,6 Millionen Afghanen (25 %) befinden sich in akuter Ernährungsunsicherheit. Vier Jahrzehnte des Konflikts haben zu zahlreichen Vertreibungswellen innerhalb Afghanistans und über seine Grenzen hinweg geführt. Besonders in Folge des Regimewechsels im August 2021 kämpft Afghanistan mit verschärfter Armut, geschlechtsbasierter Gewalt, einer stark eingeschränkten Gleichstellung und Teilhabe von Frauen an öffentlichen Angelegenheiten und gravierenden Folgen des Klimawandels. Der Regimewechsel durch die Taliban hat die Vertreibungssituation von Menschen aus Afghanistan deutlich verschärft:
In der Folge hat sich die ökonomische Situation verschlechtert und bisherige Hilfsgelder wurden zum größten Teil eingekürzt oder komplett vorenthalten, um das Taliban-Regime nicht zu unterstützen. Darüber hinaus haben die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels zu einer weit verbreiteten Wasserkrise geführt, die den Bedarf an Nahrungsmitteln, Gesundheit und Ernährung noch verschärft. In Afghanistan, das für Erdbeben anfällig ist, gab es im vergangenen Jahr fast 400 Erdbeben, darunter auch schwere Beben in der Provinz Herat, was den Bedarf an Unterkünften weiter erhöht.
Obwohl die konfliktbedingte Vertreibung seit 2021 deutlich zurückgegangen ist, sind immer noch etwa 6,3 Millionen Menschen - fast jeder siebte Afghane, langfristig vertrieben. Dies ist die größte Zahl von Binnenvertriebenen in Südasien und die zweitgrößte weltweit. Haushalte von Langzeitvertriebenen leben häufig in einfachen, nicht gemeldeten Notunterkünften in der Nähe von Stadtzentren, für die es keine rechtlichen Vereinbarungen zur Landnutzung gibt, und sind von Zwangsräumungen bedroht. Im Jahr 2023 gab es zahlreiche Drohungen und tatsächliche Zwangsräumungen in städtischen informellen Siedlungen. Die anhaltende Vertreibung und die hohen Rückkehrzahlen unterstreichen die Notwendigkeit dauerhafter Lösungen, einschließlich freiwilliger Rückkehr, lokaler Integration oder Neuansiedlung.
Hilfsmaßnahmen
Dieses Projekt in der Provinz Nangarhar zielt darauf ab, die Ernährungssicherheit, den Lebensunterhalt, Hygiene- und Wasserversorgung und die Katastrophenvorsorge für Rückkehrer und Aufnahmegemeinschaften zu verbessern. Sie bietet Bargeldhilfe, landwirtschaftliche Unterstützung, Berufsausbildung und Initiativen zur Katastrophenvorsorge, die 3.565 Haushalten (ca. 24.955 Personen) zugute kommen. Dabei werden besonders für von Frauen geführte Haushalte und Menschen mit Behinderungen unterstützt. Das Gesamtziel des Projekts ist die Verbesserung der Ernährungssicherheit, der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und der Katastrophenvorsorge von Rückkehrern aus Pakistan und Aufnahmegemeinschaften in der Provinz Nangarhar, Afghanistan. Durch Bargeldhilfe, Unterstützung bei der Sicherung des Lebensunterhalts, Schulungen zur klimagerechten Landwirtschaft und Initiativen zur Katastrophenvorsorge soll das Projekt die Stabilität der Haushalte stärken, den Zugang zu nachhaltigen Einkommensmöglichkeiten verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft gegenüber wirtschaftlichen und umweltbedingten Schocks erhöhen. Besonderes Augenmerk wird auf Frauen, von Frauen geführte Haushalte und Menschen mit Behinderungen gelegt, um eine integrative und gerechte Unterstützung für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.