jetzt spendenspendenMenü öffnen
DR Kongo

Schutz und Unterstützung für Überlebende sexueller Gewalt

Projeknummer

K-COD-2024-9009

Bezeichnung

Inklusive humanitäre Hilfe für Überlebende von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt, Vertriebene und gefährdete Personen in Nord- und Süd Kivu

Thema

Gesundheit

Träger

Réseau des Associations Congolaises des Jeunes Nord-Kivu (RACOJ)

Kontinent

Afrika

Land

DR Kongo

Gesamtlaufzeit

15.10.2024 – 31.12.2026

Budget

1.337.776 Euro

Drittmittelgeber

Auswärtiges Amt (AA)

Logo

Hintergrund 
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo verschärfen bewaffnete Konflikte und Vertreibungen die Notlage der Bevölkerung. Besonders Frauen und Mädchen sind von geschlechtsspezifischer Gewalt wie Vergewaltigung bedroht und betroffen, was ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigt. Stigmatisierung, Diskriminierung und Benachteiligungen sind weit verbreitet. Gleichzeitig ist Mangelernährung ein großes Problem: Über die Hälfte der Gesundheitszonen befindet sich im Ernährungsnotstand. Viele Kinder unter fünf Jahren sterben an den Folgen von Unterernährung, und Millionen Menschen – darunter besonders viele Kinder sowie schwangere und stillende Frauen – benötigen dringend Nahrungshilfe.

Hilfsmaßnahmen
Dieses Vorhaben ist Teil eines Konsortiums unter der Leitung der Christoffel-Blindenmission (CBM). Die Umsetzung erfolgt durch RACOJ, einer langjährigen Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe in der Demokratischen Republik Kongo, in den Gebieten Nyiragongo, Karisimbi und Goma in der Provinz Nord-Kivu. Ziel ist es, das psychische und körperliche Wohlergehen von Menschen in Nord-Kivu zu stärken, die von Vertreibung betroffen sind. Im Mittelpunkt stehen dabei Frauen, Männer und Kinder, die sexuelle oder geschlechtsspezifische Gewalt erfahren haben.

Unterstützung und Schutz für Überlebende sexueller Gewalt: Das Projekt bietet Überlebenden von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt umfassende medizinische und psychosoziale Hilfe. Dazu zählen Notfallbehandlungen (z. B. PEP-Kits), psychosoziale Beratung in Einzel- und Gruppensettings, sichere Räume, Informationsveranstaltungen zu Gesundheit und Prävention sowie die Vermittlung an spezialisierte Dienste. Mädchen und Frauen erhalten zudem sogenannte „Würde-Kits“ mit Hygieneartikeln. Gemeinsam mit der Gemeinde werden Risiken identifiziert und Strategien zur Gewaltprävention entwickelt.

Verbesserung von Schutz und Zugang: Sichere Räume werden saniert und barrierefrei gestaltet, damit alle Betroffenen – auch Menschen mit Behinderungen – Zugang zu Schutz und Unterstützung erhalten. Dazu gehören der Bau von Rampen, Gehwegen und barrierefreien Latrinen.

Schulung und Kapazitätsaufbau: Um die Qualität der Unterstützung zu sichern, werden lokale Anlaufstellen, medizinisches Personal und psychosoziale Helfer geschult. Die Themen reichen von sexuellen und reproduktiven Rechten über Familienplanung bis hin zum professionellen Fallmanagement und der Stärkung von Überweisungsmechanismen in den Gemeinden.

Stärkung lokaler Strukturen und Sensibilisierung: Lokale Gemeinschaftsorganisationen werden finanziell und fachlich unterstützt, um Überlebende besser zu begleiten, Fälle weiterzuleiten und Aufklärungsarbeit zu leisten. Dazu gehören Schulungen, die Entwicklung und Verteilung von Informationsmaterialien sowie regelmäßige Treffen zur gemeinsamen Problemlösung.

Breite Sensibilisierung in der Bevölkerung: Durch interaktive Veranstaltungen, Broschüren, Radiosendungen und gezielte Kampagnen – etwa während der 16 Aktionstage  gegen Gewalt – wird das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt gestärkt. Die Maßnahmen richten sich an die gesamte Gemeinde und informieren über Risiken, Prävention, Hilfsangebote und die Vorteile frühzeitiger Unterstützung.

Zugang zu Nahrung und Grundversorgung: Das Projekt verbessert zudem die Lebensbedingungen von Binnenvertriebenen, Rückkehrern und Aufnahmegemeinschaften, indem es den Zugang zu Nahrungsmitteln, Grundversorgung und Behandlungsmöglichkeiten für akute Unterernährung sichert. Im Fokus stehen die Prävention und Behandlung von Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren, schwangeren Frauen und stillenden Müttern, durch Ernährungsberatung und die Bereitstellung spezieller Nährstoffe. Zusätzlich erhalten bedürftige Haushalte Bargeldhilfen (circa 102 US-Dollar pro Haushalt), damit sie ihre wichtigsten Bedürfnisse wie Nahrung, Hygiene und Schutz selbstständig decken können. Die Unterstützung ist somit gezielt an die Bedürfnisse der besonders gefährdeten Gruppen angepasst.

Insgesamt werden 40.208 Menschen direkt durch das Projekt unterstützt, davon 21.994 Frauen.

Zurück