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Die vorhergesagte Hungersnot in Gaza

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Das von den Vereinten Nationen (UN) unterstützte Integrated Food Security Phase Classification System hat eine Hungersnot in und um Gaza-Stadt erklärt.

Die Hungersnot in Gaza wurde durch das internationale Famine Review Committee (FRC) bestätigt. Dieser Schritt setzt die Erfüllung von mindestens zwei der folgenden drei Kriterien voraus: Mindestens 20 Prozent der Haushalte erleben einen extremen Mangel an Nahrungsmitteln, mindestens 30 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind akut unterernährt, und täglich sterben mindestens 2 von 10.000 Menschen an Hunger. Das FRC warnt, dass sich die Hungersnot in den kommenden Wochen in die Governate Deir al-Balah und Khan Yunis ausweiten kann und schätzt die Ernährungsunsicherheit in Nord Gaza als ähnlich gravierend wie in Gaza-Stadt ein, kann aufgrund unzureichender Datengrundlage für diese Gebiete allerdings keine festen Aussagen treffen. Rund 514.000 Menschen – etwa ein Viertel der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen - sind von katastrophalem Hunger betroffen, und bis Ende September dürfte diese Zahl auf 641.000 ansteigen.

Trotz monatelanger Warnungen von Hilfsorganisationen verschärft sich die Situation; diplomatische Bemühungen blieben bislang wirkungslos. Lokale und internationale Hilfsorganisationen stehen bereit, Hilfe zu leisten – doch hierfür braucht es einen dauerhaften Waffenstillstand und sichere, ungehinderte Zugänge nach Gaza.

Die angekündigte Ausweitung der israelischen militärischen Maßnahmen in Gaza-Stadt könne die Lage der Zivilbevölkerung weiter verschlimmern. Martin Keßler erklärt: „Es macht uns fassungslos. Wie sollen Menschen, die schon jetzt hungern, inmitten noch heftigerer Kämpfe versorgt und geschützt werden? Von einer Hungersnot geschwächte Menschen können unmöglich fliehen, es gibt zudem keinen sicheren Ort in Gaza. Die Gewalt muss enden, nicht eskalieren.“ 

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