Noch immer ist der Alltag in den Flutgebieten stark geprägt von den Ereignissen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli. An vielen Orten gibt es spezielle Angebote zu Weihnachten, die sich an Betroffene richten. Auch Spendengelder fließen in diese Ideen - zum Beispiel in Heimerzheim oder Bad Neuenahr.
Um Flutopfern eine Freude zu machen, sind in Heimerzheim für die Swisttal-Gemeinden 400 Geschenke zusammengekommen – eine Gemeinschaftsaktion vom Diakonischen Werk Bonn und Region und der örtlichen Arbeiterwohlfahrt (AWO). Vorher hatten Betroffene ihre Wünsche auf Karten geschrieben. Privatpersonen und Institutionen spendeten Geschenke. Helferinnen und Helfer aus der Umgebung sortierten sie anschließend. „Völlig fremde Menschen haben dadurch eine Verbindung zueinander hergestellt“, sagt Pfarrerin Claudia Müller-Bück. „Dass jemand an einen denkt, ist vielleicht viel wichtiger als das Geschenk selbst.“
Wenige Tage vor Weihnachten konnte das Sozialprojekt :KERIT ein beheizbares Zelt aufstellen, finanziert von Spendengeldern der Kirchgemeinde Goldach aus der Schweiz sowie der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. An Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen ist das Zelt dann zwischen 14 und 17 Uhr Treffpunkt mit Gesellschaftsspiel, Glückspunsch und Waffeln. „Es ist schön, dass wir dieses Angebot noch rechtzeitig organisieren konnten“, erklärt Peter Göbler, der fachliche Leiter von :KERIT. „So rücken die Flutbetroffenen ein Stück näher zusammen und freuen sich über ein gemeinsames Fest.“
Das Sozialprojekt :KERIT ist eine offene Begegnungs- und Beratungsstätte unter Trägerschaft der Evangelischen Kirche Bad Neuenahr. Die Flutkatastrophe hatte das Sozialprojekt mit voller Wucht getroffen. Vorübergehend ist es deshalb in die Friedenskirche in Ahrweiler gezogen.