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Diakonie Katastrophenhilfe zutiefst besorgt über humanitäre Situation

Syrien: 10 Jahre Krieg und kein Frieden in Sicht

Millionen Menschen in Syrien kämpfen weiterhin Tag für Tag um ihr Überleben. Die Diakonie Katastrophenhilfe zieht zehn Jahre nach Kriegsbeginn eine verheerende Bilanz der Situation im Land. „Hunderttausende Menschen haben ihr Leben verloren und mehr als 12 Millionen ihre Heimat“, sagt die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin. „Noch immer wird in Teilen Syriens gekämpft und auch nach zehn Jahren Krieg wird die Not im ganzen Land größer.“ Besonders dramatisch sei die Situation im Nordwesten des Landes, wo es noch immer fast täglich zu Gewalt komme.

„Hilfsorganisationen tun alles, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das kann aber kein Ersatz für eine politische Lösung des Konflikts sein“, sagt Pruin. Aus Sicht der Diakonie Katastrophenhilfe sollte die internationale Gemeinschaft ihr Engagement für eine politische Lösung deutlich erhöhen. Dazu gehört auch eine aktive Unterstützung des Verfassungskomitees, da nur so sichergestellt ist, dass bei der Erarbeitung einer Zukunftsidee für Syrien auch die Interessen der syrischen Bevölkerung Gehör finden. „Nach einem Jahrzehnt des Leids haben die Menschen in Syrien es verdient, endlich Fortschritte zu sehen. Hier stehen auch die EU und die Bundesregierung in der Pflicht“, sagt Pruin.

Die große Mehrheit der Menschen in Syrien ist zum Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Acht von zehn Syrerinnen und Syrer leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Hunger in Syrien hat – befeuert durch eine Wirtschaftskrise und massive Inflation – im vergangenen Jahr deutlich zugenommen, zusätzliche 4,5 Millionen Menschen haben im Vergleich zu 2019 keinen geregelten Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln – insgesamt über 12 Millionen Menschen. „Unsere Partner sagen uns, dass die ärmsten Familien seit langem ihre täglichen Mahlzeiten reduzieren“, berichtet Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Hunderttausende Kinder sind mangelernährt – mit verheerenden Folgen für ihre körperliche und geistige Entwicklung.“

Da noch immer mehr als sechs Millionen Menschen fernab ihrer Heimat innerhalb Syriens auf der Flucht sind, hat das Hilfswerk den Schwerpunkt seiner Arbeit im Laufe des Krieges sukzessive auf diese Menschen ausgerichtet. „Im vergangenen Jahr waren 20 Prozent mehr Menschen auf eine schützende Unterkunft angewiesen als noch 2019“, sagt Keßler. „Das bestärkt uns darin, unseren Weg weiterzugehen: Wir müssen zerstörte Wohnungen reparieren und renovieren, damit vertriebene Familien, die bisher etwa in Bauruinen leben mussten, wieder ein sicheres Zuhause finden.“

Syrien kämpft mit mehreren Krisen gleichzeitig: Kriegshandlungen, eine völlig zerstörte Infrastruktur, die Folgen der Corona-Pandemie und eine Wirtschaftskrise – teilweise verstärkt durch internationale Sanktionen - machen den Menschen zu schaffen und rauben ihnen auch die letzten Ersparnisse. „Viele Menschen können sich weder warme Kleidung noch Heizöl leisten“, sagt Keßler. „Wir haben unsere Hilfe in diesem Winter nochmal aufgestockt, um tausenden Familien durch die kalte Jahreszeit zu helfen.“ Für ein Winterhilfe-Projekt hat das evangelische Hilfswerk 500.000 Euro bereitgestellt.

Gemeinsam mit lokalen Partnern hilft die Diakonie Katastrophenhilfe seit vielen Jahren in Syrien und den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak und Türkei. Seit Beginn des Konflikts hat das Hilfswerk über 85 Millionen Euro für die Hilfe in der Region bereitgestellt. Mehr als 1,3 Millionen Menschen konnte bisher geholfen werden.

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Tommy Ramm

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