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Kirchliche Hilfswerke begrüßen Untersuchung von Transparency International

Korruption wird aktiv bekämpft

Korruptionsgefahr besteht bei allen internationalen Transfers, auch in der Entwicklungshilfe; sie besteht theoretisch bei kirchlichen Hilfswerken genauso wie bei allen Hilfsorganisationen. Darum wurde im Mai 2004 eine Arbeitsgruppe von Transparency International mit Mitarbeitenden aus Hilfswerken gegründet, um mögliche Gefahrenmomente und Ansatzpunkt für „Korruption in der nicht-staatlichen Entwicklungszusammenarbeit“ zu analysieren.

Ziel war, alle Systeme der internen und externen Kontrolle in der Zusammenarbeit mit kirchlichen Partnern noch ‚korruptionsfester’ zu machen und grundsätzlich Korruption vermeiden zu helfen. Dies war eine pro-aktive Maßnahme. Anlass und Inhalt der Studie waren nicht konkrete Korruptionsfälle. Die Arbeitsgruppe hat Informationen über Korruption und über Maßnahmen zu deren Bekämpfung in der Entwicklungszusammenarbeit deutscher kirchlicher und kirchennaher Organisationen zusammengetragen und analysiert. Abschließend wurde im Sommer 2007 ein Bericht mit den Ergebnissen und Empfehlungen erstellt. Aufgabe der Untersuchung der Arbeitsgruppe war es, Korruption grundsätzlich vermeiden zu helfen.

An der Untersuchung haben sieben Expertinnen und Experten teilgenommen, die in und mit kirchlichen Entwicklungsorganisationen arbeiten und über Erfahrung mit Korruption und Korruptionsprävention verfügen. Sie sind ehrenamtliche Mitglieder von Transparency International. Das Papier wurde im August 2007 33 kirchlichen Entwicklungs- und Missionswerken überreicht. Auf dieser Basis haben die Werke seit dem an weiteren Verbesserungsmaßnahmen gearbeitet.

Auf diese Weise wollen die Kirchen die Transparenz ihrer Arbeit verstärken. Gerade in der Entwicklungszusammenarbeit haben die Kirchen mit ihren Hilfswerken eine Vorbildfunktion, da die Gesellschaft der Ausrichtung der Hilfswerke auf die Armen traditionell besonders vertraut. Das heißt aber auch, dass die Reputation der Hilfswerke durch Korruptionsvorwürfe in besonderem Maße gefährdet ist. Daher sind die Kirchen sehr darauf bedacht, Missstände in ihrer Arbeit abzustellen. Selbstverpflichtungen und glaubwürdige Anstrengungen, diese zu erfüllen, sind nach internationaler Erfahrung ein Schutz gegen Rufschädigung, wenn tatsächlich Missstände an die Öffentlichkeit dringen. Die Kirchen sind sich dieser Herausforderung sehr bewusst und arbeiten daran.

Die in dem Arbeitspapier gemachten Vorschläge zur Prävention und Risikominimierung werden von „Brot für die Welt“, Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe, EED und MISEREOR ebenfalls ausdrücklich unterstützt, da sie genau diejenigen Verfahrensregeln und Managementempfehlungen beinhalten, die sie selbst seit Jahren anwenden. Dabei ziehen sie sich immer wieder im In- wie im Ausland den Vorwurf zu, übergenau und bürokratisch zu sein. Sie investieren in Verfahrensqualität, aber auch in Weiterqualifizierung ihrer Partner in diesem Bereich Zeit und Geld, um eine ordnungsgemäße Verwendung der ihnen treuhänderisch anvertrauten Mittel im Sinne der Armen sicherzustellen. Niemand unter den staatlichen wie unter den nicht-staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit kann jedoch einen hundertprozentigen Risiko-Ausschluss für sich in Anspruch nehmen. Dies wäre unredlich. Sobald jedoch Zweckentfremdung und Missbrauch durch die von ihnen angewandten unterschiedlichen Prüf- und Kontrollverfahren nachgewiesen werden, führen sie zu entsprechenden Sanktionen einschließlich Rückforderung der Mittel und vorzeitiger Beendigung der Zusammenarbeit.

Weitere Informationen:
Transparency International: Nicht-staatliche Entwicklungszusammenarbeit und Transparency Deutschland
Diakonie Katastrophenhilfe: Selbstverpflichtung für mehr Transparenz

Rückfragen und Interviewwünsche:
Diakonie Katastrophenhilfe: Stefan Libisch, 07 11/ 2 15 93 73

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de