Am 2. Jahrestag des Erdbebens ist ein Stück Normalität eingekehrt
Der Wiederaufbau in Peru hat sich gelohnt
Morgen jährt sich ein schweres Erdbeben, das vor zwei Jahren die südperuanische Provinz Ica traf. Damals, am 15. August 2007, erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,9 die Hafenstadt Pisco und viele Provinzdörfer. Fast 600 Menschen verloren ihr Leben, rund 50.000 Häuser wurden zerstört, knapp eine halbe Million Menschen verloren ihr Hab und Gut. Das evangelische Hilfswerk Diakonie Katastrophenhilfe half den Menschen in den vergangenen zwei Jahren beim Wiederaufbau.
„Viele Menschen in der Region sind Migranten, die sich spontan in Risikozonen ansiedeln”, erklärt Martina Grahl, die für die Diakonie Katastrophenhilfe in den Anden arbeitet. „Das hohe Armutsniveau dieser Menschen und das Ausbleiben effektiver staatlicher Präventionsmaßnahmen machen sie besonders verwundbar gegenüber Naturkatastrophen”, so Grahl. Deshalb hatte die Diakonie Katastrophenhilfe neben Soforthilfe in den ersten Wochen nach der Katastrophe vor allem Projekte gestartet, die der Risikovorbeugung dienten und den Lebensumständen der Menschen angepasst sind.
Gemeinsam mit der unabhängigen peruanischen Katastrophenschutzorganisation PREDES und dem Nationalen Agrarverband CNA wurde zunächst psychosoziale Arbeit geleistet und die Menschen unterstützt, die erschütternden Erlebnisse und Auswirkungen psychisch zu verarbeiten. In einer zweiten Phase stand der Wiederaufbau im Mittelpunkt. „Die Idee war, nicht alles genauso wie vorher aufzubauen, sondern gleichzeitig aus den Fehlern und Mängeln zu lernen”, erklärt Grahl, da Katastrophenhilfe auch und vor allem Vorbeugung sei. Der Ansatz bestand deshalb in der Errichtung von über 200 verbesserten „Quinchas”, wobei PREDES die spezielle Technik ins Projekt einfließen ließ. Seit vielen Jahren baut die Organisation nach diesem speziellen Hausmodell, das traditionelle Bauweise – Wände aus Schilfrohr und Lehm - mit Verbesserungen zur Erdbebenresistenz verbindet.
Mehr als 12.000 Menschen konnten direkt von den Projektaktivitäten der vergangenen zwei Jahre in der Region profitieren, die psychosoziale Betreuung, neue Häuser, verbesserte Wasseranschlüsse und generelle Infrastrukturarbeiten umfassten. Noch weit mehr Personen wurden für das Risikomanagement erreicht. Das Zivilschutzkomitee führt mit der Bevölkerung nun regelmäßig Erdbebensimulationen durch, da nur mit permanentem Training die Menschen vorbereitet sein können.
Für Rückfragen: Peter Liebe, Tel.: 0174/30 20 158
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Ihr Pressekontakt
Tommy Ramm
Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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