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Mehr Sicherheit für einheimische Organisationen

zurück Von Christian Huber

Zum Internationalen Tag der Humanitären Hilfe fordern internationale Organisationen, darunter die Diakonie Katastrophenhilfe, mehr Schutz und Aufmerksamkeit für die Sicherheitsrisiken der einheimischen Zivilgesellschaft bei der Bereitstellung von Humanitärer Hilfe.

Humanitäre Hilfe so lokal wie möglich, so international wie nötig - das ist das Ziel der Charter4Change, die mittlerweile 34 humanitäre Hilfsorganisationen aus dem globalen Norden, unter anderem die Diakonie Katastrophenhilfe, unterzeichnet haben. Durch die Charter4Change wollen wir Rolle und Teilhabe von einheimischen Organisationen am Humanitären System stärken. Für uns ist das Bekenntnis zur Charta eine logische Konsequenz aus unserem Partnerverständnis. Einheimische Akteure sind die ersten vor Ort. Können sie gleich selbstverantwortlich effektive Nothilfe bereitstellen, dann rettet das Menschenleben und stärkt Vertrauen. 

Mehr Verantwortung ist verbunden mit einem höheren Risiko

Der Internationale Tag der Humanitären Hilfe soll jedes Jahr am 19. August an die Opfer von Gewalt gegen humanitäre Helferinnen und Helfer erinnern. Diese Gewalt muss enden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter humanitärer Organisationen dürfen nirgendwo auf dieser Welt Ziel von Gewalt sein.

Für uns als Unterzeichner der Charter4Change ist es nur konsequent, dass wenn wir uns für mehr Verantwortung für einheimische Akteure einsetzen, wir auch daran denken müssen, dass diese Organisationen fast zwangsläufig höheren Risiken ausgesetzt sind. Aus diesem Grund fordern wir in unserem offenen Brief zum Internationalen Tag der Humanitären Hilfe von Staaten und anderen Gewaltakteuren, aber auch von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Organisationen, mehr Verständnis, Unterstützung und Einsatz für einen konsequenten Schutz.

Was ist unser Beitrag zur Sicherheit unserer Partner?

In unserer Zusammenarbeit mit Partnern aus der lokalen Zivilgesellschaft ist für uns in der Diakonie Katastrophenhilfe Sicherheit schon immer ein wichtiges Thema. Unsere Partner implementieren die gemeinsamen Projekte manchmal in Regionen, die für unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft nur sehr schwer, oder manchmal gar nicht zu erreichen sind. Wir wollen das Risiko nicht einfach auf sie "abwälzen". Ganz konkret versuchen wir die jeweilige Expertise zusammenzubringen. Unsere Partner kennen den lokalen Kontext meist viel besser als wir und können die Gefahren für sich meist gut abschätzen. Wir tragen mit unserem Blick von außen, mit unserer langjährigen Expertise und mit den notwendigen Ressourcen dazu bei, Sicherheit ganzheitlich zu erfassen, Strukturen aufzubauen, Sicherheitsprotokolle zu entwickeln und Weiterbildung für Kolleginnen und Kollegen durchzuführen. Ein ganz konkretes Beispiel ist unsere Partnerorganisation im Irak, REACH, die durch mehrere Workshops und eine Begleitung durch unseren Sicherheitsberater in 2017 ihre Regularien und Werkzeuge überarbeitet hat.

Was fordern wir von anderen?

  • Wir rufen alle Konfliktparteien dazu auf, ihre Verpflichtungen im Rahmen des Humanitären Völkerrechts einzuhalten, und einen sicheren und ungehinderten Zugang für alle humanitären Helferinnen und Helfer zu den Menschen, die auf humanitären Schutz und Unterstützung angewiesen sind, zu gewährleisten;
  • Wir rufen Regierungen dazu auf, mehr dafür tun, Einzelpersonen oder Gruppen, die humanitäre Helferinnen und Helfer einschüchtern, bedrohen oder Gewalt auf sie ausüben, zur Rechenschaft zu ziehen;
  • Wir rufen die Geber dazu auf, mehr finanzielle Mittel zur Stärkung der Kapazitäten für Sicherheit und Fürsorge bei einheimischen Organisationen und Netzwerken in den gefährlichen Gebieten dieser Welt bereitzustellen.

Humanitäre Helferinnen und Helfer - #NotATarget

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