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Erneute Überschwemmungen verunsichern Betroffene in den Flutgebieten

zurück Markus Koth

Nur knapp 18 Monate nach der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz treffen die Mitarbeiter:innen unserer mobilen Teams auf stark verunsicherte Menschen. Am Wochenende kam es im Sauerland, dem Bergischen Land und Teilen der Eifel zu schweren Regenfällen, in Solingen gab es Hochwasseralarm.

Auch der Rhein bei Mondorf ist von den Überschwemmungen betroffen.

Am Wochenende kam es im Sauerland, dem Bergischen Land und Teilen der Eifel zu schweren Regenfällen, die an Volme, Wupper, Sieg und Mosel die Pegel rasant steigen ließen und örtlich für Überschwemmungen sorgte. In Solingen gab es in der Nacht zu Freitag Hochwasseralarm, in Trier wurden Sandsäcke gefüllt und in Hagen sowie in Lüdenscheid wurden Gärten überflutet und Keller mussten ausgepumpt werden.

Nur knapp 18 Monate nach der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz treffen die Mitarbeiter:innen unserer mobilen Teams auf stark verunsicherte Menschen, deren Sorgen, Ängste und Erinnerungen an die Flut von 2021 erneut aufbrachen und ein Gefühl der Hilflosigkeit, Angst und Verzweiflung hinterlassen. Während viele Menschen noch immer mit den Folgen der Jahrhundertflut kämpfen, entstehen durch starke Regenfälle neue Schäden, die vor allem auch psychische und emotionale Wunden hinterlassen. Diese Ereignisse zeigen einmal mehr, dass unsere Arbeit auch 2023 weiterhin bedeutsam ist und dies auch noch lange bleiben wird. 

Betroffenen zur Seite stehen ist besonders wichtig

Aktuell ist es aufgrund der hohen psychischen Belastung besonders wichtig, nicht nur monetäre Hilfestellungen zu leisten, sondern die Betroffenen auch in ihrem Alltag zu begleiten und ihnen unterstützend zur Seite zu stehen. Dies leisten die Mitarbeiter:innen der DKH-RWL in diesen Tagen vor Ort einmal mehr, indem sie verstärkt den direkten Kontakt mit den Menschen suchen. Dabei berichten sie von vielen tragischen Fällen wie dem der 70-jährigen Dame, die aufgrund des erneuten Hochwassers ihre bereits 2021 zerstörte Terrasse nun nicht mehr erneuern möchte, sondern stattdessen hinwerfen und umziehen will. Diesen Menschen stehen unsere Kolleg:innen zur Seite und sprechen ihnen Mut zu. Sie haben stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste der Betroffenen, handeln aber auch pragmatisch, wo dies angebracht ist. So setzte sich beispielsweise unser Team in Wuppertal dafür ein, dass zwischenzeitlich ausgeschaltete Informationstafeln zum Pegelstand wieder in Betrieb genommen werden, um den Menschen eine realistische Einschätzung der Lage zu ermöglichen und sie dadurch ein wenig zu beruhigen.

Risikoanfälligkeit durch Katastrophenvorsorge minimieren

Während kurzfristig die psychosoziale Unterstützung der Menschen im Vordergrund steht, zeigen die aktuellen Wetterereignisse in NRW, aber auch weltweit, dass es mittelfristig wichtig ist, Katastrophenvorsorge zu betreiben und die Folgen des Klimawandels anzugehen. Dies wird im Jahr 2023 ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der DKH-RWL sein. Ziel ist, betroffene Gemeinden zu befähigen, die eigene Risikoanfälligkeit zu reduzieren und sie in einer Weise zu stärken, dass sie im Fall einer erneuten Katastrophe in die Lage versetzt sind, sich selber zu helfen und Schäden einzugrenzen.

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