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Kolumbien

Schutz für Betroffene des bewaffneten Konflikts und der Migrationskrise

Projeknummer

K-AMM-2022-4033

Bezeichnung

Protection and Humanitarian Assistance for People Affected by the Armed Conflict and Migrant Crisis in Colombia

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

DKH

Kontinent

Amerika

Land

Kolumbien

Gesamtlaufzeit

01.05.2022 - 30.04.2024

Budget

7.096.774 Euro

Drittmittelgeber

Europäische Union (EU)

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Hintergrund:
Die Hoffnung auf Frieden war groß: Nach 50 Jahren Bürgerkrieg, Gewalt und Vertreibung unterzeichnete die kolumbianische Regierung im Dezember 2016 ein Friedensabkommen mit der FARC-Guerilla (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia). Doch die Unterzeichnung des Friedensabkommens hat bei seiner Umsetzung mehrere Rückschläge erlitten und es gibt bewaffnete Gruppen, die ihre Waffen nie niedergelegt haben. Von bis zu sechs bewaffneten Konflikten zwischen staatlichen und verschiedenen nicht-staatlichen Akteuren im Land wird unterschieden. So bleibt die humanitäre Situation in vielen Regionen immer noch angespannt.
Landminen schränken weiter die Bewegungsfreiheit ein, Kinder und Jugendliche laufen Gefahr, von bewaffneten und kriminellen Gruppen rekrutiert zu werden, und die Anzahl von Opfern sexueller Gewalt steigt weiter an. Nach UN-Angaben gab es allein im Jahre 2021 insgesamt 151 Opfer durch Antipersonenminen und Blindgänger in Kolumbien, die höchste Zahl seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens. Kolumbien ist auch erheblich von der Migration aus Venezuela betroffen und nimmt am meisten Flüchtlinge auf. Diese Fluchtbewegung gilt nach Syrien und der Ukraine als eine der größten Massenmigration der Welt und eine der größten, die es je auf dem amerikanischen Kontinent gegeben hat. Die hohe Anzahl an Flüchtlinge erhöht den Druck auf die bereits schwache Infrastruktur für die Wasser- und Gesundheitsversorgung, gerade in den Grenzregionen. Laut der VN benötigen 7,7 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Insbesondere die geflüchteten Frauen aus Venezuela leben unter kritischen Bedingungen, verfügen über ein schwaches Netz familiärer Unterstützung, tragen ein hohes Risiko, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden, und erfahren starke Schwierigkeiten beim Zugang zu Schutzmaßnahmen wie zu Gesundheitsdiensten und/oder Rechtsbeistand.

Hilfsmaßnahmen:
Zentrale Komponente des Programms sind Schutzmaßnahmen wie Rechtsberatung, Prävention und psychosoziale Betreuung für unterschiedliche vulnerable Gruppen wie Migranten, Vertriebene und Opfer geschlechtsbasierter Gewalt. Eine weitere Projektkomponente zielt auf besseren Zugang zur medizinischen Grundversorgung und zur sexuellen Gesundheit, zum Beispiel durch die Bezahlung von Transport zu Gesundheitsdiensten sowie von gynäkologischen Untersuchungen. Ergänzend wird der Zugang von Mädchen und Jungen zu Bildungsangeboten durch die Sanierung von Unterrichtsräumen, die Ausbildung von Lehrern und die Verteilung von Lehrmaterial einschließlich von COVID-19 Schutzausstattung, verbessert. Mit Workshops und Aktionsplänen werden Schulen als Schutzräume für Kinder vor Zwangsrekrutierung und Gewalt gestärkt. Bei gewaltsamen Vertreibungen erhalten Betroffene innerhalb weniger Tage Unterstützung durch Lebensmittel und Hygieneartikel. Über das Risiko durch Antipersonenminen wird aufgeklärt.
Durch das Programm werden fast 20.000 Menschen begünstigt.

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