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Jemen

Lebensgrundlagen im Norden des Jemen

Projeknummer

K-YEM-2022-4096

Bezeichnung

Food Security & Livelihoods in Northern Yemen

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

Youth Leadership Development Foundation (YLDF)

Kontinent

Asien

Land

Jemen

Gesamtlaufzeit

01.01.2023 - 31.03.2024

Budget

1.020.000 Euro

Hintergrund:
Acht Jahre nach Ausbruch eines verheerenden Bürgerkriegs, bei dem sich inzwischen auch internationale Großmächte beteiligen, wird die Situation im Jemen von den Vereinten Nationen immer noch als die schlimmste humanitäre Krise weltweit bewertet. Der anhaltende Konflikt hat zu massiven Vertreibungen und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch geführt, und war auch im Jahr 2022 die Hauptursache für die unsichere Ernährungslage im Land. Mehr als 23,4 Millionen Menschen (drei Viertel der Bevölkerung) leiden unter Ernährungsunsicherheit und benötigen humanitäre Hilfe und Schutz. Darüber hinaus litten 2,2 Millionen Kinder unter 5 Jahren und 1,3 Millionen schwangere oder stillende Frauen an akuter Unterernährung. 4,3 Millionen Menschen wurden seit Beginn des Konflikts vertrieben. Hinzu kommt die durch den Ukraine-Russland-Konflikt hervorgerufene weltweite Nahrungsmittelkrise und hohe Rohstoffpreise, die unter anderem auch den Jemen schwer getroffen haben.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist nicht in der Lage, ihren Lebensunterhalt wieder zu bestreiten und Einkommen zu erwirtschaften. Sie haben keinen Zugang zu sozialen Dienstleistungen, weil die kommunale und soziale Infrastruktur zerstört wurde und der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasserversorgung, medizinische Versorgung, Bildung und Märkte stark eingeschränkt ist. Die Preise für Weizen, Mehl, Speiseöl, Eier und Zucker sind seit März 2022 um mehr als ein Drittel gestiegen. Dabei werden im Jemen 90 Prozent aller Lebensmittel importiert. 45 Prozent der Weizenlieferungen werden aus Russland und der Ukraine importiert. Durch Überschwemmungen wurde zudem die landwirtschaftliche Infrastruktur in den letzten Jahren beschädigt und Heuschreckenplagen begünstigt. Steigende Kosten für den Anbau von Nahrungsmitteln, ein beschränkter Zugang zu Wasser und sinkende Erträge führen dazu, dass Landwirte sich zunehmend vom Anbau von Nahrungsmitteln abwenden und zu lukrativeren Möglichkeiten wie dem Anbau des Kathstrauchs, einem anregend wirkenden leichten Rauschmittel, übergehen. Zu den betroffenen Gebieten gehören auch die zwei, in diesem Projekt anvisierten Bezirke des Regierungsbezirks Amran, Jabal Iyal Yazid District und Raydah District, in welchen sich aktuell 37.135 Binnenvertriebene aufhalten. Diese im Norden Jemens liegenden Bezirke, bieten ein hohes Potential für die Nahrungsmittelproduktion, da vieles bereits angebaut wird und die Region nicht so stark von extremen Wetterbedingungen betroffen ist. In diesen Bezirken werden die meisten Güter, wie z. B. Saatgut, importiert und sind für die einheimischen Landwirte und Kleinbauern zu teuer.

Hilfsmaßnahmen:
Im Projekt werden Bargeld, marktgestützte Maßnahmen sowie einkommensschaffende Aktivitäten umgesetzt. So wird einerseits Soforthilfe für besonders notleidende Gruppen geleistet, andererseits werden bedürftige Haushalte dabei unterstützt, ihre Ernährungssicherheit und ihren Lebensunterhalt mittelfristig zu sichern. 400 bedürftige Familien werden sechs Monate lang mit bedingungslosen Bargeldtransfers unterstützt. Dabei erhält jede Familie in sechs Verteilungen einen Betrag von jeweils 120 Euro. 264 Haushalte nehmen an einem Cash for Work-Programm teil und sanieren gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur Dazu gehören beispielsweise Bewässerungskanäle, Schutzwälle für landwirtschaftliche Flächen, die Befestigung von Straßen oder auch die Sanierung von Schulräumen. 230 Kleinbauern-Familien erhalten Geldleistungen oder Gutscheine in Höhe von 500 Euro, um sich landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Werkzeuge oder Saatgut zu kaufen. Außerdem erhalten 300 Kleinbauern landwirtschaftliche Trainings um ihre Produktivität zu steigern. Weitere 250 Personen erhalten je nach Bedarf humanitäre Soforthilfe. Insgesamt profitieren mindestens mehr als 2.000 Haushalte von der Hilfe, rund 14.630 Personen.  

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