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Jemen

Lebensgrundlagen für Vertriebene

Projeknummer

K-YEM-2020-0371

Bezeichnung

Stärkung der Resilienz durch innovative und nachhaltige Verbesserung der Ernährungssicherung und Lebensgrundlagen für Rückkehrer, IDPs und Gastgemeinden in westlichen Küstenregionen des Jemen

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

Abs Development for Woman and Child Organisation (ADO)

Kontinent

Asien

Land

Jemen

Gesamtlaufzeit

01.01.2021 - 31.12.2024

Budget

4.000.000 Euro

Drittmittelgeber

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

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Hintergrund:
Im Jemen spielt sich nach wie vor die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt ab. 24 Millionen Menschen, rund 80 Prozent der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen. Das Land beherbergt über 2,5 Millionen Vertriebene und steht am Rande einer Hungersnot. Neben Krieg, Vertreibung und dem wirtschaftlichen Niedergang verstärken auch wiederholte Überschwemmungen und die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera, Dengue oder Malaria die Not der Menschen. Besonders prekär ist die Lage in der westlichen Küstenregion südlich von Hudaydah. Die westliche Küstenregion am Roten Meer beherbergt traditionelle Fischergemeinden. Diese bildeten einen wichtigen Wirtschaftszweig, bis der Krieg und Konflikte die Produktionsmittel der Gemeinden zerstörte und die Verfügbarkeit von Fisch als Nahrungsmittel reduzierte.
Um das bestehende Potenzial der Fischerei für die notleidende Bevölkerung auszuschöpfen, wurden die Fischergemeinden zur Hauptzielgruppe des Projekts. Durch die Einführung der Fischkäfighaltung auf offener See können sie von einer nachhaltigen Strategie zur Existenzsicherung profitieren, während gleichzeitig das Angebot an nährstoffreichen, lokal produzierten Nahrungsmitteln für eine weitgehend an Mangelernährung leidende Bevölkerung erhöht wird. Das Projekt stärkt so die Lebensgrundlagen und verbessert die Ernährungssituation sowie die Widerstandskräfte der begünstigten Bevölkerung.

Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt besteht aus mehreren Komponenten: An der Küste südlich von Hudaydah wird eine Fischaufzucht-Station gegründet. 150 Frauen werden in Fischaufzucht und Futterproduktion geschult. 320 Fischer sowie 50 Multiplikatoren werden ebenfalls geschult und beitreiben in der Pilotphase Fischzucht in zwei Fischfarmen. Die Fische aus der Aufzuchtstation werden dort großgezogen. Jede Fischfarm besteht aus zehn Fischkäfigen. Im weiteren Verlauf des Projekts werden dann sechs weitere Fischfarmen in Betrieb genommen.
Eine weitere Komponente unterstützt die Ernährungslage von Vertriebenen-Haushalten mit Solarkochern und Solartrocken. So erhalten 1.100 Familien Solarkocher, um sich unabhängig von Brennholz oder fossilen Energien Mahlzeiten zubereiten zu können. Dadurch sparen die Familien Kosten ein, so dass ihnen mehr Geld für Lebensmittel zur Verfügung steht. Außerdem erhalten 500 Familien Solartrockner. In diesen können Lebensmittel wie Fisch oder Früchte auf hygienische Weise getrocknet und länger haltbar gemacht werden. Die längere Haltbarkeit der Lebensmittel sichert die Nahrungsmittelsituation der Menschen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, ein zusätzliches Einkommen durch den Verkauf von Trockennahrung zu erzielen Eine verbesserte Lebensmittelhygiene hilft zudem, Krankheiten zu vermeiden. Bislang werden viele Lebensmittel frei zugänglich an der Sonne getrocknet. In der Pilotphase des Projekts werden insgesamt 600 in Selbsthilfegruppen organisierte Personen in der Herstellung und Verwendung von Solarkochern und Solartrocknern geschult.
Während der Projektlaufzeit wird außerdem ein Teil der erzeugten Lebensmittel aus beiden Projektkomponenten an 6.000 besonders arme und hungerleidende Vertriebenen-Haushalte verteilt. Die Erzeuger werden für ihre Produkte entlohnt und generieren ein weiteres Einkommen, dass den Wirtschaftskreislauf der Begünstigten fördert. Insgesamt profitieren 51.050 Personen direkt von den Hilfsmaßnahmen.

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