Hilfe für Geflüchtete Frauen mit Kindern in Tschechien

Hintergrund:
Seit Beginn der russischen Invasion wurde fast ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung aus ihren Häusern vertrieben. Dies ist die größte Vertreibungskrise der Welt. Innerhalb der Ukraine sind über 6,6 Millionen Menschen durch den Krieg vertrieben worden. Nach Schätzungen des UNHCR befinden sich derzeit über 6,3 Millionen Flüchtlinge in ganz Europa. Diese beträchtlichen Flüchtlingsbewegungen setzen die humanitäre Hilfe und die Dienste an den Grenzen und in den Aufnahmestellen sowie die nationalen Gesundheits-, Sozial- und Bildungssysteme in den Aufnahmeländern unter Druck. Dem UNICEF-Bericht zufolge besteht für die Minderheitengruppen der ukrainischen Geflüchteten ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko und für Menschen mit Behinderungen ein Mangel an spezialisierter Unterstützung. Auch der Bedarf an psychosozialer Unterstützung für Frauen und Kinder muss systematischer angegangen werden. Auf der anderen Seite wird der Zugang zu diesen und anderen wichtigen Dienstleistungen in den Aufnahmeländern durch Sprachbarrieren und mangelnde Kapazitäten der Gesundheits-, Sozial- und Bildungssysteme erschwert.

Die Tschechische Republik ist sowohl ein Transit- als auch ein Zielland mit der dritthöchsten Zahl registrierter ukrainischer Flüchtlinge nach Polen und Deutschland. Außerdem ist die Tschechische Republik das Land mit der höchsten Zahl ukrainischer Flüchtlinge pro Kopf der Bevölkerung weltweit. Angesichts der andauernden Kämpfe in der Ukraine ist mit weiterer Abwanderung zu rechnen. Die meisten Geflüchteten sind Frauen und Kinder - 46 % der Flüchtlinge sind Frauen und 36 % sind Kinder. Die Zielgruppe dieses Projekts setzt sich zu ca. 90 % aus Frauen mit kleinen Kindern bis zu 5 Jahre alt zusammen. Zusätzliche Maßnahmen wird es für Gruppen mit besonderen Bedürfnissen geben. So sind beispielsweise auch Familien mit Kindern mit Behinderungen Teil der Zielgruppe.
 

Maßnahmen:
Das von der Diakonie Katastrophenhilfe unterstütze Projekt hat eine Laufzeit von 18 Monaten und richtet sich an insgesamt 1090 Geflüchtete aus der Ukraine. Maßnahmen innerhalb des Projekt sind beispielsweise Nachhilfeunterricht, Clubs für Kinder mit Behinderung, Sprachunterricht und Kunsttherapie für Kinder und Jugendliche, Sozialhilfe, Beratung, Sprachkurse, Integrationsveranstaltungen für Erwachsene, Verteilung von Nahrungsmitteln und Bereitstellung von Wohnraum. Die Hilfsmaßnahmen erreichen insgesamt mindestens 1.090 Personen.