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Klimawandel lässt sich nur mit weiteren Schritten abbremsen

Weltklimagipfel endet mit Teilerfolg

Die Klimakonferenz geht mit einem Teilerfolg zu Ende. Die nach zähen Verhandlungen in der Nacht verabschiedete Abschlusserklärung enthalte einige vorwärts gerichtete Entscheidungen, betonen die evangelischen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Diakonie Katastrophenhilfe und Evangelischer Entwicklungsdienst (EED). Die internationale Politik müsse aber einen Gang zulegen. Bis zu einer zukunftsweisenden Klimaarchitektur sei es noch ein weiter Weg.

„Der Fortschritt in Cancún wurde mühsam erstritten. Während viele Entwicklungsländer und die EU an einem Brückenschlag arbeiteten, um den multilateralen Prozess am Leben zu erhalten, zeigten Länder wie Japan, Russland und die USA, aber auch Bolivien, wenig Kompromissbereitschaft“, sagt Rudolf Ficker, Vorstandsmitglied des EED. Einen wichtigen Erfolg sehe er in der Vereinbarung zum Waldschutz. „Sie verankert ökologische Schutzklauseln und erkennt die Rechte indigener Ethnien an.“ Doch das sei nur ein Trippelschritt.

„Dass ein Arbeitsprogramm verabschiedet wurde, um ein Instrument zur Katastrophenvorsorge und Bewältigung von Klimaschäden zu entwickeln, ist gut. Leider wurde keine zeitliche Vorgabe vereinbart, bis wann es in Kraft tritt. Das ist angesichts von Naturkatastrophen und massiven Ernteverlusten in den vergangenen Jahren nicht zu rechtfertigen“, kritisiert Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe.

Umweltminister Röttgen müsse man zugute halten, dass er sich in Cancún erkennbar dafür eingesetzt habe, mehr als einen Minimalkompromiss zu erreichen. „Deutschland hat bei den Verhandlungen Impulse gesetzt“, so Füllkrug-Weitzel. „Es wäre schön, wenn die Bundesregierung nun auch daheim den klimapolitischen Stillstand überwindet. Dass sich international zu wenig bewege, sei keine Entschuldigung, in der nationalen Klimapolitik nachzulassen.

Während in Cancún viele Wissenschaftler und Praktiker vor bereits eingetretenen Klimaschäden in Billionenhöhe gewarnt hätten, zeigte sich die Politik einmal mehr wenig handlungsfähig. „Beim Klimaschutz braucht es dringend mehr Mut zur Verantwortung“, warnt Rudolf Ficker, „sonst wird es auch beim nächsten Klimagipfel in Südafrika in einem Jahr nicht für ein ambitioniertes und verbindliches Abkommen reichen.“ Ficker verlangt von der EU, ihr CO2-Minderungsziel auf 30 Prozent zu erhöhen. Dies würde Standards setzen und neue Dynamik in die Verhandlungen bringen.

„Brot für die Welt“ und der EED hatten den Klimagipfel gemeinsam mit internationalen Partnern aus Afrika, Asien und Lateinamerika vor Ort verfolgt. Sie brachten in die Veranstaltungen, Arbeitsgruppen und Gespräche die Anliegen der Ärmsten der Welt mit ein.

Mehr Informationen:
* Richard Brand, EED-Klimaexperte, richard.brand@eed.de, Mobil: 00521 99 81 08 25 57
* Thomas Hirsch, „Brot für die Welt“-Klimaexperte, t.hirsch@brot-fuer-die-welt.de, Mobil: +49 172 625 92 07

Für Rückfragen:
Norbert Glaser-Flechsenhar, Tel. 069 / 59 56 01, E-Mail glaser@nglaser.de

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de