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Fünf Mitarbeitende von Partnerorganisationen und viele Angehörige während des Kriegs in Gaza getötet

Gaza: Internationale Verhandlungen müssen dauerhaften Waffenstillstand erreichen

Die Bemühungen um ein Schweigen der Waffen in Gaza müssen endlich konkrete Ergebnisse erzielen, um das Sterben auf Seiten der Zivilbevölkerung und humanitär Helfenden zu stoppen. Andernfalls ist eine Freilassung aller Geiseln in der Gewalt der Hamas und ein Ende weiterer Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die humanitären Prinzipien nicht in Sicht. „Eine Waffenruhe darf nicht wie im Frühjahr eine kurze Pause sein, auf die eine monatelange Blockade und Kämpfe folgen. Sie muss das Leid der Zivilbevölkerung dauerhaft mindern und ihnen eine sichere Rückkehr in ihr Zuhause ermöglichen. Die Pläne der israelischen Regierung, große Teile der Zivilbevölkerung in Gaza in einer sogenannten ‚humanitären Stadt‘ zusammenzuführen, bedeuten hingegen eine dauerhafte Zwangsumsiedlung Hunderttausender Menschen“, kritisiert Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

Eine kürzliche Einigung zwischen der Europäischen Union und der israelischen Regierung sieht eine Öffnung weiterer Grenzübergänge für mehr Hilfsgütertransporte nach Gaza sowie einen besseren Zugang zu Hilfslieferungen vor. Das kann nur ein Zwischenschritt sein: „Entscheidend sind nicht diplomatische Zusagen, sondern die vollständige Umsetzung der völkerrechtlichen Verpflichtungen durch die israelische Regierung. Es ist nicht geklärt, wie Nahrungsmittel bedarfsgerecht und zielführend nach den Lieferungen verteilt werden. Zu oft haben wir in den vergangenen Monaten politische Versprechen gehört, um endlich humanitäre Hilfe zu leisten und die Zivilbevölkerung zu schützen. Aber zu oft wurde der Zivilbevölkerung in Gaza der Schutz und die Linderung ihrer Not verweigert“, sagt Martin Keßler.

Seit Beginn der Hilfsverteilungen durch die „Gaza Humanitarian Foundation“ im Mai sind Hunderte Zivilisten getötet worden, da sie gefährliche Wege durch Kampfgebiete nehmen müssen und wiederholt beschossen wurden. An den wenigen Verteilungszentren kam es zu Chaos und Gewalt. „Wenn das Ziel dieses Hilfssystems humanitäre Hilfe ist, dann ist es grundlegend gescheitert. Es widerspricht den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Hilfsverteilungen sollen Leben retten und nicht gefährden“, sagt Martin Keßler. Die Rückkehr zu einem prinzipienbasierten Hilfssystem müsse daher eine Kernforderung der EU bei Gesprächen mit der israelischen Regierung sein. 

Zwei lokale Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe haben in den vergangenen 21 Monaten in Gaza Nahrungsmittel, Babynahrung und Hygienekits verteilt, psychosoziale Unterstützung unter Vertriebenen geleistet oder Bäckereien mit Mehl beliefert. Die erschütternde Bilanz: Fünf Helfende sind seitdem infolge des Kriegs zwischen israelischer Armee und der Hamas ums Leben gekommen. 14 Familienmitglieder von Helfenden sowie vier Freiwillige starben ebenfalls. Viele weitere wurden verletzt. Die Mitarbeitenden starben dabei nicht im Rahmen ihrer Tätigkeit.

„Wenn man morgens von getöteten Kolleginnen und Kollegen erfährt, mit denen man wenige Stunden zuvor noch zusammengearbeitet hat, dann sind Schmerz, Trauer und Angst ein ständiger Begleiter. Bei allen Helfenden in Gaza wurden die Grenzen des Ertragbaren längst überschritten. Mein tiefster Respekt gilt all jenen, die weiter alles tun, um Leben zu retten“, sagt Martin Keßler. Laut UN-Angaben sind seit Oktober 2023 mehr als 400 humanitäre Helfende getötet worden.  

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

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Stichwort: Nahost-Konflikt

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

 

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Tommy Ramm

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