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Hilfe für Millionen Flüchtlinge in der Türkei weiter wichtig

„Das Leben wird immer schwieriger“

Der Ukraine-Krieg verschärft auch die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage in der Türkei. Menschen aus Syrien und anderen Ländern, die zum Teil schon vor vielen Jahren dort Schutz gesucht haben, leiden darunter besonders. „Das Leben für Menschen aus Syrien wird auch durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges immer schwieriger. Steigende Lebenshaltungskosten und fehlende Möglichkeiten, sich ein eigenes, regelmäßiges Einkommen erarbeiten zu können, sind erdrückende Probleme“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, nach einem Besuch an der syrisch-türkischen Grenze. Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft mit ihrer Partnerorganisation „Support to Life“ (STL) - finanziert von der Europäischen Union - den Menschen dabei, viele Probleme des Alltags zu meistern. Dabei geht es unter anderem um besseren Zugang zu staatlicher Gesundheitsversorgung, Bildung und die Begleitung bei Behördengängen. Ebenso werden die Menschen darin unterstützt, Arbeitsgenehmigungen zu beantragen.

Mehr als vier Millionen Flüchtlinge leben in der Türkei, die meisten davon aus Syrien. Viele haben noch immer keinen geregelten Zugang zu Bildung und dem Gesundheitssystem. Das hängt unter anderem mit Schwierigkeiten bei der Registrierung und der offiziellen Anerkennung des Flüchtlingsstatus‘ zusammen. Auch die seit Jahren steigende Inflation macht den Menschen zu schaffen, da ihr ohnehin häufig geringes Einkommen an Wert verliert. Die Preise für Lebensmittel, wie etwa Speiseöl, Energie und Transport steigen extrem und der Ukraine-Krieg heizt die Teuerung weiter an.

Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind noch immer spürbar. Da die Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge in der Türkei sehr begrenzt sind, müssen viele Menschen auf Gelegenheitsjobs, etwa in der Landwirtschaft, ausweichen. Tausende dieser Jobs sind während der Lockdowns allerdings weggefallen. Ein großes Problem ist Kinderarbeit: Viele Flüchtlingskinder gehen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. „Das ist wirklich eine unerträgliche Situation. Kinder sind in Fluchtsituationen besonders verletzlich, ihnen gilt unser besonderes Augenmerk“, sagt Pruin.

Daher hat die Diakonie Katastrophenhilfe als Teil des Hilfsprojektes Zentren für syrische und türkische Kinder eingerichtet, in denen sie sich von ihrem oftmals harten Alltag ablenken können. In kindgerechten Gesprächen mit Fachkräften erfahren sie, welche Rechte sie haben. Pruin sagt nach der Begegnung mit einer Frau, die vor sieben Jahren aus Syrien geflüchtet ist: „Die junge Mutter von drei Kindern berichtete, wie wertvoll für sie die Hilfe durch unseren Partner für ihre Familie gewesen ist. Sie konnte EU-finanzierte Bargeld-Hilfe beantragen und ihr ältester Sohn musste nicht mehr Taschentücher auf der Straße verkaufen, sondern ist heute ein guter Schüler.“

Pressekontakt:
Thomas Beckmann, Tel. 030 65211 1443,
thomas.beckmann@diakonie-katastrophenhilfe.de

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Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

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