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DR Kongo

Resilienz gegen Hungerkrisen

Projeknummer

K-COD-2023-0347

Bezeichnung

Unterstützung der von Unterernährung Betroffenen durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln

Thema

Dürre und Hunger

Träger

Réseau des Associations Congolaises des Jeunes Nord-Kivu (RACOJ)

Kontinent

Afrika

Land

DR Kongo

Gesamtlaufzeit

01.12.2023 - 31.03.2026

Budget

1.100.000 Euro

Drittmittelgeber

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

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Hintergrund
Die Demokratische Republik Kongo steht vor einer der komplexesten humanitären Krisen der Welt, mit über 7 Millionen intern Vertriebenen, die die größte Anzahl an intern Vertriebenen in Afrika bedeutet. Besonders betroffen war die Kasaï-Provinz zwischen 2016 und 2017, in den eskalierenden lokalen Konflikten stattfanden. In Auseinandersetzungen zwischen der Kamwina Nsapu Miliz und dem kongolesischen Militär starben mehr als 3.300 Menschen, und bis zu 1,4 Millionen wurden intern vertrieben. 62 % der Haushalte konnten ihre Felder nicht bestellen. Obwohl die Rebellion abgeklungen ist, sind die Zerstörungen und humanitären Missstände noch heute sichtbar, insbesondere in den Provinzen Kasaï und Kasaï Central.
Im Gebiet von Demba in Kasaï Central leiden laut einer IPC-Analyse von März 2021 mehr als 55 % der Bevölkerung (rund 460.000 Menschen) an akuter Ernährungsunsicherheit. Die Region benötigt dringend Unterstützung zur Wiederbelebung landwirtschaftlicher Aktivitäten, da diese die Existenzgrundlage der Bevölkerung darstellen. Ein zentrales Problem sind die hohen Fallzahlen von akut unterernährten Kindern, schwangeren und stillenden Frauen, bedingt durch häufige wasserbedingte Krankheiten und unzureichende Ernährung auf Haushaltsebene. 

Hilfsmaßnahmen
Im Einklang mit dem Triple-Nexus-Ansatz, der die stärkere Vernetzung von humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung beinhaltet, setzt das Projekt auf drei Ebenen an: 1) Die nachhaltige Verbesserung landwirtschaftlicher Produktionsmethoden; 2) Die Förderung ausgewogener Ernährungsgewohnheiten; und 3) Die Stärkung friedlicher Konfliktlösungsansätze.

Um die Ernährungsgesundheit gefährdeter Gruppen zu verbessern, werden in 10 Gesundheitszonen in Demba 80 Unterstützungsgruppen für die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern aufgebaut oder revitalisiert. Darüber hinaus werden gemeinschaftliche Aufklärungssitzungen zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern durchgeführt, die praktische Kochtrainings einschließen und auf ernährungswissenschaftlichen sowie gesundheitsfördernden Prinzipien basieren. Dadurch werden 28.800 Personen erreicht. Die Säuglingsnahrung wird zudem aus lokalen Produkten hergestellt und verwertet. Es werden 40 Gesundheitsdienstleister ausgebildet, wobei die Schulung den Schwerpunkt auf die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern sowie auf Hygienepraktiken legt. Zusätzlich werden 80 Gesundheitsförderer unter anderem in gemeindebasierter Ernährung, Screening von Mangelernährungsfällen und Ernährungserziehung geschult.

2.100 Haushalte werden in 70 dörflichen Spar- und Kreditvereinigungen mit jeweils 30 Mitgliedern organisiert. Jede dieser Spar- und Kreditvereinigungen wird eine Geschäftsordnung haben und von einem fünfköpfigen Vorstand (Präsidium, Finanzen, Sekretariat und zwei Beisitzenden) geleitet werden. Diese Vereinigungen sind gemeindebasierte Gruppen, die die Ersparnisse ihrer Mitglieder mobilisieren und kleine Darlehen bereitstellen, um verschiedene wirtschaftliche Aktivitäten innerhalb der Gemeinschaft zu fördern. Zusätzlich dazu werden Gartenaktivitäten durchgeführt, um den Anbau von Gemüse und Pilzen zu unterstützen. Das Ziel besteht darin, den Mikronährstoffbedarf der mangelernährten Menschen zu decken. Im Rahmen dieser Initiative erfolgt die Verteilung von Saatgut, Setzlingen und Gartenwerkzeugen. 2.100 Familien erhalten ein Lebensmittelpaket für 10 Tage, z. B. mit Getreide, Pflanzenöl und Salz. Diesen Familien werden zudem bei der Einführung von einkommensschaffenden Aktivitäten unterstützt, darunter 1.260 Haushalte in der landwirtschaftlichen Produktion und 840 Haushalte im Kleinhandel und Kleingewerbe. Jeder dieser 1.260 Haushalte erhält ein Kit bestehend aus 25 kg Saatgut seiner Wahl (z. B. Erdnuss, Mais oder Schwarzaugenbohnen), um 1 ha Felder zu bewirtschaften. Insgesamt werden 31.500 kg Saatgut für Nahrungsmittel verteilt.

Es werden verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Frauenrechte ergriffen. In der Gesundheitsregion wird beispielsweise eine Gender-Analyse durchgeführt. Zudem entstehen Gemeinschaftsgruppen, die sich für Gender-Fragen und wirkungsvolle Maßnahmen zur Stärkung der Frauenrechte engagieren. Des Weiteren werden Sensibilisierungs- und Aufklärungssitzungen über Frauenrechte, Gesetze und Verträge zum Schutz von Frauen organisiert, die 18.000 Personen erreichen sollen. Eine Advocacy-Kampagne zur Einbindung von Entscheidungsträgern in die Förderung von Frauenrechten sowie den Kampf gegen schädliche Praktiken und rückwärtsgewandte Bräuche wird ebenfalls ins Leben gerufen. Um Frieden und sozialen Zusammenhalt zu fördern, werden zudem 20 Friedenskomitees installiert und unterstützt, die 6.000 Personen erreichen sollen.
Insgesamt werden 30.900 Menschen an dem Projekt teilnehmen, davon 21.616 Frauen. 

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