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Haiti

Nothilfe für überlebende sexualisierter Gewalt

Projeknummer

K-HTI-2023-4052

Bezeichnung

Nothilfe für Überlebende von Gender Based Violence in Port-au-Prince

Thema

Gesundheit

Träger

Organisation de Rapprochement Aide Humanitaire (ORRAH)

Kontinent

Amerika

Land

Haiti

Gesamtlaufzeit

15.12.2023 - 15.11.2024

Budget

200.000 Euro

Hintergrund:
Haiti ist besonders anfällig für tropische Stürme, Dürre und Erdbeben. Immer wieder richten Naturkatastrophen große Schäden an. Das Land, das als das ärmste Lateinamerikas gilt, liegt direkt auf dem Weg der Hurrikane. Die Wirbelstürme bilden sich vor Westafrika und ziehen dann über den Atlantik in die Karibik. Zudem lebt mehr als Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leidet unter chronischer Ernährungsunsicherheit. Von den 12 Millionen Einwohnern des Inselstaates benötigen derzeit mehr als 5,2 Millionen humanitäre Hilfe – so viele wie nie zuvor.
Die Sicherheitslage in Haiti hat sich in 2023 dramatisch verschlechtert. Die Hauptstadt ist praktisch von bewaffneten Banden umgeben, die die Zufahrten der Hauptverkehrswege kontrollieren. Dadurch entstehen Einschränkungen im Waren- und Güterverkehr, die sich auch auf humanitäre Hilfsmaßnahmen auswirken. Die Zahl der Vertriebenen im Land ist auf über 313.000 Menschen angestiegen und hat sich damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Die meisten Vertriebenen, unter denen nach UN-Angaben auch 170.000 Kinder und Jugendliche sind, halten sich im Gebiet der Hauptstadt Port-au-Prince auf. Viele leben in improvisierten Unterkünften, unsicheren Gemeinschaftszentren oder schlafen zusammengepfercht in Klassenzimmern. Besonders für Frauen und Mädchen steigt mit den widrigen Lebensumständen die Gefahr, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden. Die stetig schlechter werdende Situation schränkt auch den Zugang zu Bildung immer weiter ein – so blieben allein im Januar 2024 landesweit über 400 Bildungseinrichtungen komplett geschlossen. Auch der Hunger im Land nimmt zu: Nach jüngsten Angaben des Welternährungsprogramms leiden inzwischen 44 Prozent der Bevölkerung unter Hunger und Nahrungsmittelknappheit.

Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt dient der Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt und der besseren Versorgung von Betroffenen. Hierzu werden im 1. und 2. Bezirk von Port-au-Prince drei Gemeindezentren eingerichtet, in denen Sensibilisierungsveranstaltungen stattfinden und kommunale Gemeindevertreter geschult werden. 150 Überlebende sexueller Gewalt erhalten zweimal wöchentlich psychosoziale Betreuung, zudem werden Selbsthilfegruppen gegründet, die sich wöchentlich treffen. Ein weiteres Angebot richtet sich an 275 Betroffene der Bandengewalt: Für sie wird ein wöchentlicher Betreuungstermin angeboten, um die Erlebnisse zu verarbeiten, zudem gibt es eine Selbsthilfegruppe, die sich einmal pro Monat trifft. Ergänzend werden kunsttherapeutische Workshops für 125 Kinder durchgeführt, die ebenfalls unter den Folgen von Bandengewalt leiden.
Das Projekt unterstützt zudem gemeinschaftliche Schutzinitiativen, die nach dem Ansatz „Respectful Maternity Care“ (RMC) umgesetzt werden. Dieser Pflege-Ansatz stellt die individuellen Rechte und Bedürfnisse von schwangeren Frauen und Neugeborenen in den Mittelpunkt. Von den Hilfsmaßnahmen profitieren insgesamt 4.866 Personen, darunter mehr als 3.200 Frauen.

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