K-IRQ-2019-9003
Schutz und Stärkung syrischer Flüchtlinge, Binnenvertriebener, Rückkehrer/innen und vulnerabler Gastgeberhaushalte
Flucht und Vertreibung
REACH Iraq
Asien
Irak
01.08.2019 - 31.07.2023
2.750.000,00
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Hintergrund:
Vor dem gewaltsamen Konflikt in Syrien sind in den vergangenen Jahren rund 253.000 Menschen in den Norden des Irak geflohen, wo auch immer noch rund 1,8 Millionen irakische Binnenflüchtlinge leben. Dieses Bevölkerungswachstum stellt vor allem die autonome Provinz Kurdistan vor besondere Herausforderungen. Aufgrund der instabilen Sicherheitslage in Syrien ist die baldige Rückkehr der Flüchtlinge unwahrscheinlich, vielmehr sind weitere Ankunftswellen wahrscheinlich.
Von den Binnenvertriebenen sind viele in ihre Heimat, vor allem in die Region Ninewa, zurückgekehrt, nachdem ihre Regionen und Städte vom Islamischen Staat weitgehend befreit wurden. Doch die humanitären Bedingungen sind teilweise so schlecht, dass viele Familien erneut flüchten. Viele Rückkehrer haben zudem kaum Möglichkeiten, ein Einkommen zu erzielen und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt leistet einen Beitrag zur Stärkung der Lebenskompetenzen, des psychosozialen Wohlbefindens und der Selbsthilfekräfte von syrischen Flüchtlingen, intern Vertriebenen und Rückkehrern im Nordirak. In den Regionen Suleymaniyah und Ninewa werden die Projektaktivitäten in städtischen Gemeindezentren angeboten. Außerdem gibt es mobile Beratungen im ländlichen Raum für Menschen, die aufgrund von Behinderungen, Alter oder Krankheiten die Gemeindezentren nicht erreichen können.
Zu den Hilfsmaßnahmen gehören Alphabetisierungskurse, Computerkurse sowie Sprachkurse in Englisch, Arabisch und kurdischem Dialekt. Davon profitieren insgesamt mehr als 4000 Teilnehmende in beiden Regionen. Zudem gibt es eine fortlaufende Berufsberatung für junge Erwachsene auf Arbeitssuche. In Kursen zur beruflichen Kompetenzentwicklung erwerben die Begünstigten nachgefragte Fähigkeiten und lernen nähen, Mauerei oder Grundlagen der Elektroinstallation. Zur Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens werden Kunsttherapie, Musik, Theater oder Sport angeboten und von ehrenamtlichen Lehrern aus den Flüchtlingsgemeinden durchgeführt. Weitere Hilfsmaßnahmen sind die Obst- und Gemüsegärten, Gesundheits- und Ernährungskurse sowie Aufklärungsworkshops zu häuslicher Gewalt und dem Schutz von Kindern.
Zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts zwischen Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden werden Anlässe wie das kurdische Neujahrsfest genutzt und Jugend- und Umwelttage durchgeführt. Auch Ausflüge, Picknicks und Kochkurse bringen die Menschen zusammen. Von dem Projekt profitieren mehr als 18.300 Personen in Suleymaniyah und Ninewa, darunter rund 55 Prozent Frauen.