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Somalia

Schulbildung für Kinder von Vertriebenen

Projeknummer

K-SOM-2021-4070

Bezeichnung

Projekt "Bildung in der Not" für besonders gefährdete Binnenvertriebene im Bezirk Galkayo Süd Galmudug

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

Centre for Peace and Democracy (CPD)

Kontinent

Afrika

Land

Somalia

Gesamtlaufzeit

01.11.2021 - 31.12.2023

Budget

1.100.000 Euro

Hintergrund:
Seit 2020 ist Somalia mit einer multiplen Krise konfrontiert: neben der Corona-Pandemie herrschen in vielen Landesteilen Dürre und eine Heuschreckeninvasion. Klimabedingte neue Vertreibungen, der Verlust von Lebensgrundlagen und wirtschaftliche Verluste sind die Folgen dieser Krisen. Besonders im Bundesstaat Galmudug mit rund 200.000 Binnenvertriebenen herrscht große Not.
Laut einer Bedarfsanalyse mehrerer UN- und Nichtregierungsorganisationen gehen landesweit zwei Drittel der Kinder im schulpflichtigen Alter nicht zur Schule. Besonders betroffen sind die Kinder in Galmudug. Der Ausbruch von COVID-19 in Somalia und die anschließende Schließung von Schulen im März 2020 als Teil der Pandemiebekämpfungsmaßnahmen hatte negative Auswirkungen auf vertriebene Kinder im schulpflichtigen Alter - sie verpassten nicht nur Monate des Schulunterrichts, sondern ihnen fehlten im Vergleich zu den Kindern in der Gastgemeinde auch jegliche Mittel für alternative Lernmöglichkeiten wie etwa Fernunterricht, Fernsehen oder Radio. Siebzig Prozent der Eltern waren nicht in der Lage, die Fortsetzung des Lernens ihrer Kinder zu Hause zu unterstützen.
Doch die Lage war auch schon vor Pandemiebeginn schlecht: In den letzten Jahren erhielten nur 20 Prozent der Schulen, Lehrer und Schülerinnen humanitäre Hilfe für einen verbesserten Zugang zur Grundbildung. Die Bedarfe übersteigen also bei weitem das Hilfsangebot. Haupthindernisse für einen sicheren und qualitativen Zugang zu Bildung von Jungen und Mädchen waren fehlende Schulen, Lehrer und Lernmaterialien sowie fehlende Infrastruktur wie Latrinen und ergänzende Schulspeisungsprogramme. 

Hilfsmaßnahmen:
Ziel des Projekts ist es, 1.200 Jungen und Mädchen den Zugang zu Bildung in einem geschützten und sicheren Lernumfeld zu ermöglichen. Dazu werden in zehn Vertriebenen-Camps insgesamt 25 temporäre Not-Klassenzimmer instandgesetzt und lernfreundlich ausgestattet. In sechs der zehn Schulen werden zudem neue, geschlechtergetrennte und barrierefreie Latrinen mit Handwaschmöglichkeiten errichtet. 30 Lehrende erhalten pädagogische Trainings und werden in der Anwendung von Lehrplänen geschult. Außerdem werden zehn lokale Bildungskomitees gegründet. Darin arbeiten insgesamt 70 Mitglieder mit, die in Schulmanagement, Kinderschutz und Kinderrechten sowie der Lobbyarbeit für Vertriebenenkinder unterwiesen werden.
Die Familien der begünstigten Kinder erhalten Gutscheine für die Schulgebühren ihrer Kinder. Zudem werden Gutscheine für Lernmaterialien an die Erziehungsberechtigten verteilt. Zur Ernährungssicherung der Schülerinnen und Schüler erhalten die Eltern zudem Bargeldhilfen für Nahrungsmittel. Flankiert werden die Hilfsmaßnahmen von Aufklärungskampagnen, die insbesondere die Wichtigkeit von Bildung für Mädchen unterstreichen. Mädchen ab 13 Jahren erhalten über das Projekt zudem Gutscheine für Damenhygiene-Sets.  Das Projekt begünstigt insgesamt 1300 Personen im Bezirk Galkayo Süd des Bundestaats Galmudug.

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