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Myanmar

Humanitäre Hilfe für Vertriebene in Myanmar

Projeknummer

K-MMR-2022-9001

Bezeichnung

Gender-responsive Humanitarian Assistance for Saving Lives, Reducing Impact & Building Resilience of Internally Displaced and most vulnerable Host Communities in Myanmar (HOPE II)

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

Lutheran World Federation - Myanmar Program (LWF MYANMAR)

Kontinent

Asien

Land

Myanmar

Gesamtlaufzeit

01.08.2022 - 31.07.2024

Budget

2.354.000 Euro

Drittmittelgeber

Auswärtiges Amt (AA)

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Hintergrund:
Die anhaltende politische und sozioökonomische Krise in Myanmar führt zu einem wachsenden Bedarf an humanitärer Hilfe. Mit der Machtübernahme durch das Militär im Februar 2021 hat sich die bereits bestehende Notsituation der ohnehin Schutzbedürftigen landesweit noch weiter verschärft. Besonders betroffen ist die Bevölkerung der Rohingya und anderer ethnischer Gruppen, die vor allem im Südosten und Nordwesten des Landes auf der Flucht vor dem Terror der Zentralregierung sind. Laut der Vereinten Nationen leben mehr als 223.000 Menschen allein im Bundesstaat Rakhine als Vertriebene. Davon sind über 150.000 staatenlose Rohingya, die seit den Gewaltausbrüchen von 2012 außerhalb ihrer Heimatorte leben müssen. Darüber hinaus sind 2017 nahezu eine Million Rohingya nach einer  Gewalteskalation - vor der Armee ins benachbarte Bangladesch geflohen.
Durch die Kombination von Pandemie, finanziellem Druck, Ernährungsunsicherheit, politischer Instabilität, Konflikten und Gewalt sowie der Bedrohung durch Landminen und anderen Explosivstoffen befinden sich all diese Menschen in einer andauernden individuellen Krisensituation, was unmittelbare Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit hat.

Die Bewegungsfreiheit der Rohingya ist weiter sehr stark eingeschränkt. Sie leben in randständigen Gebieten und erhalten keinen freien Zugang zu Märkten, Banken, Gesundheitseinrichtungen, staatlichen Schulen und anderen wichtigen Basisdienstleistungen. Dies hat dazu geführt, dass die meisten der Vertriebenen in den ihnen zugewiesenen Camps verblieben sind und nun vollkommen von der Unterstützung durch Hilfsorganisationen und von der Willkür der Behörden abhängen. Die Komplexität interkommunaler Spannungen besteht weiter fort und schafft eine fragile, sensible und ungewisse Lage.

Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt trägt dazu bei, das Überleben der notleidenden Vertriebenen und der am stärksten gefährdeten Aufnahmegemeinschaften im Bundesstaat Rakhine zu sichern. Um die Hygienebedingungen und den Zugang zu sanitären Anlagen zu verbessern, werden über 3.900 Familien mit Wasser- und Hygiene-Sets unterstützt. Darüber hinaus werden Toiletten für besonders schutzbedürftige Familien, wie von Frauen geführte Haushalte und Menschen mit Behinderungen, gebaut. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Verteilung von Gegenständen des täglichen Bedarfs. So bekommen 2.000 Familien Decken, warme Kleidung und Matratzen. Zudem werden Brennstoff zum Kochen sowie Geschirr und Planen bereitgestellt. Zusätzlich werden 1.800 Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedürfnissen Unterstützung in Form von Seh- und Gehhilfen erhalten.

Es werden Notunterkünfte für rund 320 Haushalte wiederaufgebaut und zehn provisorische Schulen repariert und instandgehalten, die rund 800 Schülerinnen und Schülern zugutekommen. Zudem werden Brandschutzstellen in den Camps installiert und Informationen zum Brandschutz und zur Bedrohung durch Landminen und andere Explosivstoffe verbreitet. Infrastrukturelle Verbesserungen wie die Aufschüttung von Dämmen und die Installation von Solarlampen in den Camps werden von den Einwohnern im Rahmen von Cash-for-Work-Programmen durchgeführt.
Der langjährige Projektpartner der Diakonie Katastrophenhilfe in Myanmar, der Lutherische Weltbund (LWF) führt zudem Maßnahmen durch, um geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern. Schulungen zu Lebenskompetenzen werden zudem Frauen dabei helfen, eigenständige Geschäftsideen zu entwickeln, um sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen zu können. Damit die Widerstandsfähigkeit der Menschen gestärkt wird, sind partizipative Risikobewertung von Katastrophen und Schutz sowie die Erstellung von Gemeinde-Aktionsplänen vorgesehen. Zudem werden 30 Gemeindebetreuer ausgebildet und mobilisiert. Ein weiterer wichtiger Teil des Projekts ist die Lebensmittel- und Ernährungshilfe für besonders bedürftige Menschen. So bekommen 2.000 unterernährte Kinder Nahrungsergänzungsmittel. Zu den weiteren Maßnahmen gehören die Verteilung von Lebensmittel-Paketen und die Einrichtungen von Gemüsegärten.

Insgesamt profitieren über 68.600 Menschen von dem Hilfsprojekt.

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