K-COD-2022-4091
Verringerung der Auswirkungen der weltweiten Nahrungsmittelkrise durch Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion gefährdeter Gemeinschaften in der Gesundheitszone Demba in Kasaï Central.
Flucht und Vertreibung
RACOJ
Afrika
DR Kongo
01.12.2022 - 30.11.2023
1.000.000 Euro
Hintergrund:
Die humanitäre Situation in der DR Kongo ist eine der komplexesten Krisen der Welt. Mit derzeit etwa 5,5 Millionen intern Vertriebenen hat die DR Kongo laut UNHCR die größte Anzahl an Binnenvertriebenen in Afrika. Laut IPC-Analyse (Juli - Dez. 2022) leiden mehr als 26,4 Millionen Menschen unter akuter Ernährungsunsicherheit (IPC-Phase 3 oder höher). Die DR Kongo beherbergt die weltweit höchste Anzahl von Menschen, die dringend humanitäre Hilfe benötigen. Etwa 72% der Kongolesinnen leben in extremer Armut. Immer wieder kommt es zu schweren Ausbrüchen von Ebola, Masern und Cholera, welche die Gesundheit und Ernährungssicherheit in den betroffenen Regionen gefährden. Der Zugang zu sauberem Wasser, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen ist extrem eingeschränkt. Das Land ist von institutionellen Krisen und politischer Instabilität geprägt.
So war auch die im Zentrum des Landes gelegene Region Kasaï zwischen 2016 und 2017 Schauplatz eskalierender lokaler Konflikte. In den Auseinandersetzungen starben mehr als 3.300 Menschen. Die Zerstörungen, ethnischen Spannungen und humanitären Missstände bis heute sichtbar, insbesondere in den Provinzen Kasaï und Kasaï Central. Es fehlen vor allem Existenzgrundlagen in der Landwirtschaft. Das Projekt fördert landwirtschaftlicher Produktions- und Verarbeitungsmethoden, unterstützt den Zugang zu Märkten von notleidende Kleinbauern und Kooperativen und hilft friedliche Konfliktlösungsansätze zu finden.
Hilfsmaßnahmen:
Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen der notleidenden Bevölkerung in der Gesundheitszone Demba (in Kasaï Central) zu verbessern, insbesondere durch die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion.
1.125 Haushalte werden mit landwirtschaftlichen Geräten und Saatgut unterstützt. Auf Schulungsflächen lernen die Begünstigten zudem verbesserte landwirtschaftliche Techniken. Damit das Saatgut in der Not nicht als Nahrungsersatz dient, werden die Familien zusätzlich mit Lebensmitteln unterstützt. Zudem wird eine in einem Vorgängerprojekt gegründete Schweinezucht weiter begleitet und gefördert. Der Zugang der Kleinbauern zu Absatzmärkten für ihre Produkte spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, so werden etwa die Gründung und der Zusammenschluss von Bauernorganisationen gefördert und sechs Gemeinschaftsspeichern für landwirtschaftliche Produkte gebaut. Dazu gehört beispielsweise die Wissensvermittlung in Lagertechniken für Agrarprodukte. Auch der Aufbau eines virtuellen Verhandlungsnetzwerks zwischen landwirtschaftlichen Produzenten und Großhändlern gehört zum Projekt.
Zur Friedenssicherung in den Gemeinden Gemeindetreffen und Erfahrungsaustausche durchgeführt. Zudem wird ein runder Tisch über die Einbeziehung von Frauen organisiert und die Rolle von Frauen in der Friedensförderung gestärkt. Von den Hilfsmaßnahmen des Projekts profitieren insgesamt knapp 23.000 Personen.