K-TUR-2021-9004
Reduzierung von Schutzrisiken der Flüchtlingsbevölkerung durch gemeinschaftsgesteuerte Spezialinterventionen und Stärkung lokaler Kapazitäten
Flucht und Vertreibung
Asien
Türkei
01.01.2022 - 31.12.2022
2.700.000 Euro
Europäische Union (ECHO - Generaldirektion für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe)
Hintergrund:
Die Türkei beherbergt mit nahezu 4 Millionen Geflüchteten weiterhin die größte Zahl an Flüchtlingen weltweit, darunter 3,6 Millionen Syrer mit vorübergehendem Schutzstatus und 320.000 Geflüchtete unter internationalem Schutzstatus. Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, die Widerstandskraft dieser Menschen durch gemeinschaftsbasierte Interventionen und die Bereitstellung spezieller Dienste für die am meisten gefährdeten Personen zu stärken. Weiterhin wird das Projekt durch den Aufbau von Kapazitäten und durch Lobbyarbeit versuchen, die Schutzrisiken für Geflüchtete in der Türkei zu mindern, ihren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern und gleichzeitig die Kapazitäten der Anbieter öffentlicher Dienstleistungen zu stärken. Die Hilfsmaßnahmen richten sich an nahezu 17.000 Begünstigte sowohl aus der Flüchtlingsbevölkerung als auch an lokale Akteure und Behörden.
Durch die Fokussierung auf gemeinschaftsbasierte Schutzmaßnahmen wird die direkte Beteiligung auch der Mitglieder der Flüchtlingsgemeinschaften selbst sichergestellt. Spezielle Schutzdienstleistungen sind insbesondere für die am meisten gefährdeten Flüchtlinge vorgesehen. Zur Unterstützung der Lokalisierungsagenda werden lokale Akteure wie Nichtregierungsorganisationen und Behörden gleichermaßen dabei unterstützt, ihre Kapazitäten auszubauen, um die lokale Infrastruktur der sozialen Dienste widerstandsfähiger zu machen und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Menschen abzustellen. Dadurch soll ein Beitrag zum Ausbau der türkischen sozialen Sicherungssysteme geleistet und der Bedarf an humanitärer Hilfe verringert werden. Durch die gleichzeitige Förderung anwaltschaftlicher Arbeit auf nationaler wie auch auf lokaler Ebene soll die Aufmerksamkeit auf die Bedrohung durch Kinderarbeit in der Flüchtlingsbevölkerung gelenkt werden.
Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt stellt Schutz für gefährdete Flüchtlinge durch gemeinschaftsbasierte Interventionen sowie spezielle Schutzmaßnahmen und Qualitätssteigerung für lokale Dienstleistungen bereit.
Zu den Hilfsmaßnahmen gehören die Identifizierung und Schulung von Freiwilligen, Sensibilisierungssitzungen für Einsatzteams und Freiwillige, die Bekanntmachung einer Informations-Website und informative Online-Webinare. Zudem werden Freiwilligen aus den Gemeinschaften in den Bereichen Interessenvertretung, "Protection-Mainstreaming" und anderen damit verbundenen Themen geschult, um ihr Bewusstsein zu schärfen und die Gemeinschaften zu stärken. Ergänzend finden Austauschtreffen mit Freiwilligen aus den Gemeinschaften statt, um die Bildung von Komitees und Aktivitäten zu erleichtern.
Das Projekt bietet den Begünstigten außerdem Einzelfallhilfe mit psychologischer Beratung und Rechtsberatung. Hierzu werden die Begünstigten an externe Stellen überwiesen. Insgesamt profitieren rund 17.000 Personen von dem Schutzprojekt.