K-SOM-2020-0362
Förderung der Beschäftigung ehemals pastoraler Frauen, Männer und Jugendliche
Flucht und Vertreibung
Centre for Peace and Democracy (CPD) - CPD SOM
Afrika
Somalia
01.12.2020 - 30.11.2023
1.100.000 Euro
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Hintergrund:
Somalia ist einer der fragilsten und ärmsten Staaten der Welt. Jahrelanger Bürgerkrieg, Flucht und Vertreibung haben vielen Menschen ihre Lebensgrundlagen geraubt. Die Arbeitslosenquote liegt landesweit bei rund 70 Prozent. Besonders Vertriebene, die zuvor von Viehhaltung lebten, haben kaum Chancen Arbeit zu finden, weil ihnen Wissen und Fertigkeiten fehlen. Fast ein Drittel der Kinder im Grundschulalter gehen nicht zur Schule. Beim Zugang zu einer weiterführenden Schule oder Berufsausbildung liegt die Rate noch weit niedriger. Mädchen sind aufgrund der patriarchalischen Kultur bei der Bildung und Berufswahl zusätzlich benachteiligt. Die existierenden Ausbildungsangebote gehen zudem häufig am Bedarf des Arbeitsmarkts vorbei und bieten keine formale Qualifizierung. Junge Menschen haben daher kaum Perspektiven und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch der friedliche Regierungswechsel in der Region Galmudug Anfang 2020 eröffnet auch Chancen auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Die aktuelle Corona-Pandemie droht diese Fortschritte allerdings wieder zunichte zu machen.
Hilfsmaßnahmen:
Ziel des Projekts ist es, intern Vertriebene, die ursprünglich von Viehhaltung gelebt haben, in die aufstrebenden städtischen Wirtschaftssektoren im Bezirk Galkayo zu integrieren. Dazu erhalten insgesamt 220 Frauen und Männer die Chance, eine Berufsausbildung im technischen Bereich zu absolvieren, mit der sie anschließend ein ausreichendes Einkommen erzielen können. Die Projektpartner orientieren sich dabei am Bedarf an ausgebildeten Fachleuten etwa für Telekommunikation oder Solarenergie. Um eine hochwertige Ausbildung zu sichern, unterstützen Lehrkräfte aus Kenia und Somalia die Berufsausbilder vor Ort. Außerdem wird ein Berufsbildungszentrum saniert. Die Kurse dauern 10 Monate und schließen mit einem Zertifikat ab. Die Kooperation mit lokalen Unternehmen gewährleistet eine Weiterbeschäftigung bis zu sechs Monate nach der Ausbildung. Damit mehr Frauen Zugang zu einer qualifizierten Ausbildung erhalten, beziehen die Partner traditionelle und religiöse Führungspersonen ein, die für mehr Akzeptanz für die Teilhabe von Frauen am Berufsleben werben sollen.